Im Projekt ThIWertBioMobil wurde die Erhöhung der werkstofflichen und rohstofflichen Verwertung von biogenen Reststoffen erfolgreich untersucht. Ein Ziel der Aktivitäten war es, den enthaltenen Kohlenstoff möglichst für eine lange Nutzungsperiode in einem neuen Produkt zu speichern. Hierbei ist es mit Hilfe des Gleitfunkenspektrometers gelungen, Althölzer der Klasse I sicher von behandelten Althölzern zu unterscheiden und damit ein optimiertes, werkstoffliches Recycling zu ermöglich. Siebüberläufe konnten sowohl störstoffentfrachtet als auch mit beinhaltenden Störstoffen in eine hochwertige Pyrolysekohle rohstofflich umgewandelt werden.
Darüber hinaus wurden neue Nutzungswege für Biertreber, speckigen Kuhmist, Pferdemist, Baum- und Strauchschnitt sowie Altholz der Klassen II bis IV aufgezeigt. Es ist gelungen, Aktivkohlen mit hohen Oberflächen aus landwirtschaftlichen Reststoffen herzustellen. Diese bieten zum einen ein hohes Speicherpotential für Nährstoffe und Wasser, zum anderen können damit auch Filteranwendungen in Luft und Wasser bedient werden. Die erzeugte Pyrolysekohle besitzt gute Bodenverbesserungseigenschaften. Des Weiteren ist der Einsatz in einem Biogasfermenter möglich, leistet allerdings bisher noch keine signifikante Steigerung des Gasertrages. Der pHWert im Reaktor kann durch die Zugabe von Pyrolysekohle stabilisiert und eingestellt werden. Die Verwendung von Pyrolysekohle im Stahlrezept als Kohlenstoffquelle ist mit Hilfe der Kohle aus den Altholzklassen II bis IV gut möglich. Eine energetische Nutzung der Pyrolysekohle ist für historische Dampferzeuger ergänzend zum Projektplan untersucht worden. Empfohlen wird aber die Nutzung der Kohle als Bodenverbesserer und als Rohstoff für industrielle, langlebige Produkte, da somit ein Beitrag zur langfristigen Speicherung von Kohlenstoffdioxid geleistet wird. Das Projekt ist sowohl von Akteuren aus der (Entsorgungs-) Industrie und der Landwirtschaft positiv aufgenommen worden. Eine Rückkopplung erfolgte nicht nur über dem am Forschungsprojekt beteiligten Industriebeirat, sondern gerade auch über direkte Ansprache der Forschenden. Die Relevanz des Themas für die kommende Dekade wird von allen Beteiligten als sehr hoch angesehen.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 3,00 |
| Autor: | M. Eng. Christian Borowski Prof. Dr. Ariane Ruff Prof. Dr.-Ing. Eckhard Kraft David Gaeckle Andreas Glimm |
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