Bewertung der Recyclingfähigkeit von Elektroaltgeräten: Ein praxisbezogenes Modell

Die Bedeutung von Elektrogeräten nimmt im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung immer weiter zu. Dies ist anhand der steigenden Sammelmengen von Elektro- und Elektronikaltgeräten (EAG) nach dem Tätigkeitsbericht der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle 2020 (kurz EAK) auch in der Abfallwirtschaft ersichtlich. Jedoch werden nach Schätzungen von Eurostat (Europäische Kommission, 2020) nur 40 % der EAG in der EU recycelt.

Die Schließung von Materialkreisläufen ist ein zentrales Ziel der Europäischen Union (EU) auf dem langen Weg zur Klimaneutralität. Um eine maximale Wirkung zu erzielen, ist schon in der Designphase von Produkten hierauf zu achten, weshalb ein Design-for-Recycling zu forcieren ist. Eine Möglichkeit hierzu ist die Ökomodulation von  Lizenzbeiträgen anhand der Recyclingfähigkeit. In dieser Arbeit erfolgt die Erstellung eines Modells zur Berechnung der Recyclingfähigkeit von Elektro- und Elektronikaltgeräten (EAG). Hierfür werden bestehende Modelle analysiert und eine Methodik erarbeitet. In diese sind relevante Faktoren aus einer Literaturrecherche zu implementieren und anhand eines Referenzprozesses auf Österreich zu spezifizieren. Das erstellte Modell inkludiert alle Prozessschritte im End-of-Life-Verfahren von EAG sowie berücksichtigt neben dem Stoffpotenzial, auch die technischen Aufbereitungs- und Verwertungsverfahren und das reale abfallwirtschaftliche System. Ein Modell, welches die Recyclingfähigkeit umfassend, transparent, quantitativ und vergleichbar betrachtet, wie das hier vorgestellte, ist obligatorisch für ein Heranziehen der Recyclingfähigkeit als Messgröße für nachhaltige Produktgestaltung.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2022 (November 2022)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Erich Kodon
T. Mayer
Dipl.-Ing. Thomas Nigl
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.