In einschlägigen Leitfäden und Regelwerken finden sich Empfehlungen, überbaute und abgedunkelte Abschnitte von Fischaufstiegsanlagen und Kreuzungsbauwerken zu beleuchten. Ob dies tatsächlich notwendig ist, wurde im Rahmen ethohydraulischer Untersuchungen zur Reaktion von Fischen gegenüber hell erleuchteten und abgedunkelten Abschnitten sowie Bereichen mit starken Helligkeitskontrasten überprüft. Ebenso wurde der Frage nachgegangen, ob eine Beleuchtung, z. B. für Monitoringstationen mit optischen Erfassungssystemen, den Fischaufstieg behindert.
1 Problemstellung
Wenig ist darüber bekannt, welchen Einfluss abgedunkelte Abschnitte von Kreuzungsbauwerken und Fischwegen auf die Ortsbewegungen der Fische haben. Trotzdem finden sich in der Literatur gelegentlich Empfehlungen, getunnelte Wanderkorridore zur Gewährleistung der Durchgängigkeit zu beleuchten. Die Notwendigkeit hierzu ist aber kaum durch experimentelle Befunde nachgewiesen. Ebenso wenig gibt es verlässliche Antworten auf die Frage nach einer eventuellen Barrierewirkung hell beleuchteter Beobachtungsfenster in Fischaufstiegsanlagen(FAA) zum Zwecke automatischer Aufstiegszählungen. Um zu untersuchen, wie Fische auf künstlich abgedunkelte und beleuchtete Korridore reagieren, wurden deshalb mit finanzieller Unterstützung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (Projekt Förderkennzeichen 33 647/01) von 2018 bis 2019 ethohydraulische Tests im wasserbaulichen Versuchslabor des Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Darmstadt durchgeführt [1].
2 Methode
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 06 (Juni 2022) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. Beate Adam Dipl.-Geogr. Oliver Engler Prof. Dr.-Ing. habil. Boris Lehmann |
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