Die Veränderung des Feststoffhaushalts durch die Wasserkraftnutzung ist aufgrund physikalischer Zusammenhänge unvermeidlich. Die Wiederherstellung der Feststoffdurchgängigkeit im Sinne einer Annäherung an den Urzustand ist bei erheblich veränderten Wasserkörpern kein adäquates Ziel und auch für die ökologische Funktion des Gewässers als Lebensraum nicht erforderlich. Vielmehr muss ein an die morphologischen Gegebenheiten des Gewässers angepasster Feststoffhaushalt angestrebt werden, der auch die ökologische Funktion des Sediments sicherstellt.
1 Ausgangspunkt und Fokus
Bereits durch Regulierungsmaßnahmen für Hochwasserschutz und Schifffahrt im 19. Jahrhundert wurde der Feststoffhaushalt vieler mitteleuropäischer Flüsse erheblich verändert; aus Sicht des Hochwasserschutzes war die dadurch ausgelöste Sohlenerosion oft erwünscht. Die in weiterer Folge mit Errichtung und Betrieb von Wasserkraftanlagen einhergehenden Veränderungen der hydromorphologischen Verhältnisse haben ebenfalls unvermeidliche Auswirkungen auf den Feststoffhaushalt. Im Rahmen eines von der Christian-Doppler-Forschungsgesellschaft eingerichteten Labors für Sedimentforschung und -management (CD-LaborSediment) wurden die aktuellen Herausforderungen österreichischer Kraftwerksbetreiber erhoben [1]. Der Fokus liegt im Folgenden auf Geschiebemanagementmaßnahmen bei bestehenden Kraftwerksketten an Flüssen, die erforderlich sein können, um nachteilige Auswirkungen des veränderten Geschiebehaushalts auf Dritte oder die gewässerökologische Funktion des Gewässers
zu vermeiden.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 02-03 (März 2022) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Dr. Roland Schmalfuß |
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