Rahmenbedingungen für Klimaschutz in der Abfallwirtschaft - die Kreislaufwirtschaftsstrategie der neuen Bundesregierung

Um das Ziel der Klimaneutralität schnellstmöglich zu erreichen, sind alle Sektoren gefordert. Allerdings hat die Abfallwirtschaft i. e. S. ihr klimaschützendes Potenzial größtenteils bereits ausgeschöpft. Insofern rückt die der Abfallwirtschaft vorgelagerte Produktion und Produktgestaltung zunehmend in den Fokus. Gelingt es, Wirtschaftskreisläufe nachhaltig zu schließen, können sowohl Treibhausgasemissionen vermieden als auch neue wirtschaftliche Impulse gesetzt werden.

Die neue Bundesregierung greift die Idee einer circular economy auf. Sie beabsichtigt, eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie zu entwickeln. Eine solche Strategie darf sich nicht nur auf die Gewinnung von Sekundärrohstoffen beschränken. Vielmehr muss sie bereits beim Produktdesign ansetzen und das Konsumverhalten mit in den Blick nehmen.

1 Beschleunigung des Klimaschutzes erforderlich
Um das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 zu erreichen, sieht das im Vorjahr überarbeitete Klimaschutzgesetz vor, dass die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 65 % gegenüber dem Referenzjahr 1990 gesenkt werden. Die Zahlen, die das BMWK Mitte Januar 2022 im Rahmen einer Eröffnungsbilanz Klimaschutz vorgelegt hat, lassen allerdings nicht erkennen, dass diese Ziele aktuell auch nur annähernd erreicht würden. Laut Wirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck wäre hierzu fast eine Verdreifachung der bisherigen Geschwindigkeit der Emissionsminderung erforderlich. Ohne schnell wirkende, zusätzliche Klimamaßnahmen würden die 2030-Ziele in fast allen Sektoren deutlich verfehlt werden. Insgesamt drohe bei gleichbleibender Entwicklung für das Jahr 2030 eine Zielverfehlung um 15 Prozentpunkte bzw. 195 Mio. t CO2-Äquivalente (CO2-Äq).



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 33. Abfall- und Ressourcenforum 2022 (April 2022)
Seiten: 8
Preis: € 4,00
Autor: RA Hartmut Gaßner
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.