Mechanisch-biologische Verfahren zur stoffstromspezifischen Rest-abfallbehandlung – Perspektiven für dezentrale Entsorgungskonzepte

Die Ablagerung von unbehandelten Abfällen auf Siedlungsabfalldeponien belastet unse-re Umwelt. Nach einer Übergangsfrist bis 2005 dürfen in Deutschland nur noch weitge-hend inerte Abfälle abgelagert werden. Für Hausmüll und hausmüllähnlichen Gewerbe-abfall wird daher eine thermische oder mechanisch-biologische Abfallvorbehandlung (MBA) notwendig.

Im Bereich der MBA können Verfahren unterschieden werden, die a) darauf ausgelegt sind, einen möglichst hohen Anteil des Abfalls nach der Behandlung auf einer Deponie abzulagern oder b) stoffstromorientiert und darauf ausgelegt sind, einen möglichst großen Teil des Abfalls für nachgeschaltete Verwertungsprozesse vor-zubehandeln. Im Folgenden soll am Beispiel von Untersuchungen an einer stoffstrom-orientierten MBA dargestellt werden, welche Ergebnisse mit der Behandlung zu erzielen sind. Die Stoffstrombilanz der Anlage belegt, dass der Anteil des Abfalls zur Beseitigung weitgehend reduziert werden kann – im vorliegenden Fall auf ca. 12 %. Zur Qualität des erzeugten Sekundärbrennstoffs werden Untersuchungsergebnisse vorgestellt und auf die Bedeutung einer Schadstoffreduktion im SBS eingegangen. Stoffstromorientierte Abfallbehandlungsanlagen müssen flexibel auf sich ändernde Marktbedingungen rea-gieren können. Anhand notwendiger Veränderungen und der Weiterentwicklung des Anlagenkonzeptes der MBA Rügen wird dies verdeutlicht. Die modular aufgebaute bio-logische Behandlungsstufe ermöglicht die Behandlung geringer Abfallmengen (> 10.000 Mg/a) und eröffnet Perspektiven für dezentrale Abfallbehandlungskonzepte.



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: Abfallforschungstage 2004 (Juni 2004)
Seiten: 17
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Martin Wittmaier
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.