Ökologisch orientierte Planung hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem festen Bestandteil integrativer Planungsprozesse entwickelt, nicht zuletzt durch die entsprechenden umweltbezogenen Genehmigungsverfahren und Prüfinstrumente sowie das Kontrollinstrument der ökologischen Baubegleitung. Trotz dieser notwendigen Maßnahmen in der Rau- und Gesamtplanung nimmt der Biodiversitätsverlust in Deutschland und der Europäischen Union weiter zu, was zur Erkenntnis geführt hat, dass Planungsinhalte insgesamt ökologischer werden müssen. Die verschiedenen Werkzeuge der ökologisch Planung in der Wasserwirtschaft und ihr Stand in Lehre und Praxis werden vorgestellt.
Gemäß Jessel & Tobias (2002) umreißt ökologisch orientierte Planung (ÖoP) ein komplexes Geschehen, für das fundiertes (Natur) wissenschaftlichen Grundverständnis, Kreativität und die Fähigkeit, Planung als Kommunikationsprozess zu gestalten, gleichermaßen notwendig sind. Die Definition bezieht sich insbesondere auf die Erfassung, Analyse, Prognose und Bewertung des Naturhaushalts und des Landschaftsbildes sowie für die Darstellung der Auswirkungen von Raumnutzungen bis hin zur Nachkontrolle. Die hierfür in Deutschland zu berücksichtigenden Schutzgüter sind sowohl im Gesetz zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG, 2021) als auch im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG, 2009) festgeschrieben.
Der noch immer nicht gestoppte Verlust der biologischen Vielfalt in der Europäischen Union war die Veranlassung, das Thema Biodiversität als Herausforderung noch stärker auf die politische Agenda zu setzen. Dies kommt maßgeblich im sogenannten "European Green Deal" der Europäischen Union (2009) und den darauf basierenden Strategien für Forstbewirtschaftung, Biodiversität und Agrarwirtschaft sowie der Chemie-Strategie für eine "giftfreie Umwelt" zum Ausdruck.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasser und Abfall 10 (Oktober 2021) |
| Seiten: | 5 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dr. Petra Schneider Prof. Dr.-Ing. Jochen Hack |
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Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
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Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.