Obwohl ein Ideal des ökologischen Landbaus (ÖL) ein geschlossener Nährstoffkreislauf ist, zeigt die Praxis, dass dies nicht der Fall ist: 'Allerdings sind die Nährstoffkreisläufe in landwirtschaftlichen Betrieben nie vollkommen geschlossen - mit pflanzlichen und tierischen Marktprodukten werden Nährstoffe abgegeben (…)'.
Für den ökologischen Landbau ist dieser Umstand in mehrfacher Weise von Bedeutung: Zum Ausgleich der Nährstoffbilanz können viele Düngemittel nicht in dem Maße zugekauft werden wie notwendig, da sie laut Richtlinien des ÖL nicht zugelassen sind. Um auf eine ausgeglichene Nährstoffbilanz zu kommen, sind im ÖL daher Einzellösungen (wie der Zukauf bestimmter Düngemittel) nur bedingt eine Hilfe. Der nachhaltigere Weg, der dem Ökolandbau deutlich mehr entspricht, ist, Systeme als Ganzes zu betrachten und daraus Lösungen zu entwickeln. Das später vorgestellte regionalisierte Stoffstrommodell stellt einen solchen Ansatz dar.
Außerdem ist eine ausgeglichene Nährstoffbilanz essentiell für den Erhalt und Aufbau der Bodenfruchtbarkeit. Das mangelversorgte Böden nur mangelhafte Erträge liefern können, liegt auf der Hand. Eine wichtige zu klärende Frage ist daher, inwieweit die derzeitige Nährstoffversorgung den Bedarf der pflanzlichen und tierischen Erzeugung im ÖL deckt. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die politischen Zielsetzungen zur Entwicklung des ÖL: 'Eine optimale Nährstoffversorgung von Böden und Kulturpflanzen ist von strategischer Bedeutung im ökologischen Landbau. Wenn die Ökoanbaufläche in Deutschland bis zum Jahr 2030 auf 20 Prozent (…) steigen soll und zugleich immer mehr spezialisierte Marktfruchtbetriebe entstehen, muss geklärt werden, woher die Nährstoffe kommen sollen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 32. Abfall- und Ressourcenforum 2021 (Oktober 2021) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 2,50 |
Autor: | Tim Treis |
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