Untersuchungen an der Wehranlage Geesthacht zeigen, dass Kolkprozesse in gegenständlichen Modellen nach wie vor eine Herausforderung darstellen. Einerseits erfordert die Abbildung der morphologischen Prozesse von feinen Sedimenten Kompromisse bei der Naturähnlichkeit. Andererseits sind berührungslose Methoden erforderlich, um den Kolkprozess im laufenden
Versuch zu beobachten. Insgesamt konnten die maßgebenden Randbedingungen für den Kolkprozess aufgezeigt werden, so dass Sicherheit für die Planung der notwendigen geometrischen Veränderungen des Tosbeckens und für die Konzeptionierung der Kolksicherungsstrecke besteht.
An der mittlerweile 60 Jahre alten Wehranlage Geesthacht an der Elbe (El-km 583,9) müssen umfassende Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die Anlage wird vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe betrieben und unterhalten.
Mit der Planung und baulichen Umsetzung der Grundinstandsetzungsmaßnahme wurde das Wasserstraßen-Neubauamt Hannover beauftragt, für welches die Bundesanstalt
für Wasserbau (BAW) als Fachgutachter tätig wurde. Veranlassung für die Maßnahme ist unter anderem eine unzureichende hydraulische Wirksamkeit der Tosbecken. Auch die anschließende Kolksicherungsstrecke, die durch die unvollständige Energiedissipation nicht lagestabil ist, muss neu konzipiert werden, um dadurch ein weiteres Problem in den Griff zu bekommen: Ein fast 16 m tiefer und über die gesamte Flussbreite entstandener Kolk. Dieser hat sich in den letzten 50 Jahren im Unterwasser der Wehranlage
gebildet und stellt einen permanenten Unsicherheitsfaktor für das gesamte Bauwerk dar.
In der BAW in Karlsruhe wurden zu diesen Problemstellungen hybride Modelluntersuchungen durchgeführt. Ziel hierbei war es, zum einen die Energieumwandlung und die Konzeption der Kolksicherungsstrecke zu verbessern sowie zum anderen den komplexen Kolkprozess an der Wehranlage zu analysieren und Lösungen für seine Stabilisierung zu erarbeiten.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 05 (Mai 2021) |
| Seiten: | 7 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dipl.-Ing. (FH) Udo Pfrommer Dr.-ing. Michael Gebhardt |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.