Im Oktober 2019 fiel der Startschuss für das Projekt LIFE-Blue-Lakes. Es ist ein länderübergreifendes Gewässerschutz-Projekt, das von dem Global Nature Fund (GNF), der Bodensee-Stiftung und fünf italienischen Partnern getragen wird. Gemeinsam wollen die Projektpartner Lösungen entwickeln,
um den Eintrag von Mikrokunststoffen in Binnengewässer zu verringern oder sogar ganz zu vermeiden. Hintergrund ist, dass in Deutschland und Italien noch immer zu viele Mikrokunststoffe in Seen und Flüsse gelangen - und von hier aus schließlich in die Weltmeere.
Kunststoff ist ein multifunktional einsetzbares Material, das oft große Vorteile gegenüber anderen Materialien hat, insbesondere weil es günstig, langlebig und unempfindlich ist. Doch diese Vorteile werden zu einem Problem, sobald ein Produkt aus Kunststoff nicht mehr gebraucht und entsorgt wird. Gelangt Plastik in die Umwelt, bleibt es dort für sehr lange Zeit und belastet die Ökosysteme. Das gilt insbesondere für das winzige Mikroplastik. Als Mikroplastik werden polymere Kunststoffe in Form von kleinen Kügelchen, Fasern oder Fragmenten bezeichnet. Oft wird eine Partikelgröße kleiner 5 mm oder ein Volumen kleiner 5 mm3 als Bestimmungsgröße definiert. Und Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff. Neben häufig verwendeten Polymeren wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET) und Polyvinylchlorid (PVC) gibt es zahlreiche weitere
Kunststoff-Typen, die in unterschiedlichster Form, sei es als Granulat, Pellet oder in flüssiger Form, Verwendung finden. Das Mikroplastik stammt von ganz unterschiedlichen Produkten, etwa Kosmetik, Kleidung, Autoreifen und sogar Straßenbelägen. Diese Vielfalt macht es auch so schwer, den winzigen Teilchen in unserer Umwelt
auf die Spur zu kommen. Deutschlandweit durchgeführte Analysen zeigen, dass in nahezu allen Wasserkörpern, in deren Sediment und in Uferbereichen Spuren von Mikroplastik gefunden werden.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 02/03 (Februar 2021) |
| Seiten: | 2 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Bettina Schmidt Bettina Schmidt Almut Weis |
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Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
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Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
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In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
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