Systemkonzeptionierung von Schredderanlagen im Metall- und Schrottrecycling

Die vorliegende Systemkonzeptionierung von Schredderanlagen unter dem Einfluss umweltschutzrechtlicher Änderungen, untersucht sowohl formal-rechtliche, verfahrenstechnische als auch wirtschaftswissenschaftliche Aspekte des wertstromorientierten Schredderprozesses. Sie ist ein systemtheoretischer Ansatz, um die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Weiterentwicklung von Schredderanlagen im Metall- und Schrottrecycling in einem Kreislaufmodell darzustellen.
Der Fokus liegt dabei in der Analyse und Gewichtung technischer Herausforderungen in Folge der Anwendung des europäischen und nationalen Regelwerks in Zeiten volatiler Marktstrukturen, im konjunkturellen Abwärtstrend der industriellen Wirtschaft und unter einem anwachsenden Wertstoffverfall des Inputstroms am Großschredder.

Die methodische Risikobewertung von Langzeitinvestitionen im Altanlagensegment, wird neben der betriebs- und umweltschutzrechtlichen Evaluation im Entwicklungsprozess von Schredderanlagen zunehmend systemrelevant. Die im Folgenden dar-gestellten sieben Kerneinflussfaktoren auf die Weiterentwicklung von Schredderanlagen sind ein Modellansatz, strategische Managemententscheidungen im Investitionsprozess zu lenken und das übergeordnete Ergebnis einer dreijährigen Forschungsarbeit bei der TSR Recycling GmbH & Co. KG in Deutschland im Zeitraum Oktober 2016 bis Dezember 2019 (Kraffczyk 2020).
Die sieben Kerneinflussfaktoren auf die Weiterentwicklung von Schredderanlagen unter dem Einfluss umweltschutzrechtlicher Änderungen, fußen auf den formalrechtlichen Anpassungen des BREF für Abfallbehandlungsanlagen aus dem Jahre 2018 (Pinasseau et al. 2018) und der novellierten Entwurfsfassung der TA Luft aus derselben Entwicklungsperiode (BUNS 2018). Das in Abbildung 1 dargestellte Kreislaufmodell, stellt die Verbindung zwischen den gesetzlichen Herausforderungen und den strategischen Managemententscheidungen der Betreiber im Kontext einer Anlagenneuplanung dar (Kraffczyk und Goldmann 2018).
Das Modell verfolgt die Theorie, dass die überarbeiteten Emissionsgrenzwertbestimmungen und Umweltauflagen des BREF und der TA Luft, direkten oder indirekten Einfluss auf die technischen und betrieblichen Bestandsprozesse von Schredderanlagen nehmen.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2020 (November 2020)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Dr. Ing. Torben Kraffczyk
Univ.-Prof. DI Dr. mont. Roland Pomberger
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.