Klassische Sanierungstechnologie unter erschwerten Bedingungen - Fallbeispiel aus dem Sanierungsalltag

Das Sanierungsprojekt an der Altlast ST22, Ventrex in Graz stellte ein Projekt der Superlative dar. Dies war weniger der inhaltlichen Lösung (kalte Bodenluftabsaugung und Pump&Treat-Anlage) geschuldet, sondern den herausfordernden Rahmenbedingungen bezüglich Finanzierung, technisch möglicher und dem Sanierungsziel folgender Bauumsetzung, Zeitrahmen und Akzeptanz der Maßnahmen durch den Rechtsnachfolger des Verursachers.

Nach jahrelangem Tauziehen um die Möglichkeit, eine Sanierung überhaupt zu planen, erfolgte die Umsetzung der Maßnahmen umso rascher, da das Zeitfenster dafür lediglich ein paar Wochen betrug. Unter größtmöglicher Schonung des Baubestandes und der Produktionsbereiche, un-ter welchen sich der zu sanierende Schaden in der ungesättigten Zone befand, unter Rücksichtnahme auf die laufende, im Schichtbetrieb stattfindende Produktion vor Ort und immer auf das Sanierungsziel fokussiert konnten die Sanierungsanlagen erfolgreich errichtet und in Betrieb genommen werden.

Die Sanierung der Altlast ST22 - Ventrex in Graz weist auf den ersten Blick keine spektakulären Besonderheiten auf. Der Schaden - verursacht durch das Lösungsmittel Tetrachlorethen - befindet sich vorrangig in der ungesättigten Zone, eine Schadstofffahne im Grundwasser breitet sich rund 100m dem Grundwasserabstrom folgend aus. Zu sanieren ist daher die ungesättigte Zone mit einer Mächtigkeit von 6m auf einer Fläche von 1000m², die unterschiedlich stark belastete Bereiche aufweist. Als Sanierungsverfahren wurde eine (kalte) Bodenluftabsauganlage gewählt. Zusätzlich wurde eine Grundwassersicherungsanlage errichtet, die gleichzeitig als Sanierungsanlage für das Grundwasser dienen sollte. Die Grundwasserbelastung kann als gering bewertet werden, jedoch ist eine erhebliche Nachlieferung über den Schaden in der ungesättigten Zone jederzeit möglich.




Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2020 (November 2020)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Renate Patek
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.