Im Jahr 2015 veröffentlichte die Europäische Kommission das Kreislaufwirtschaftspaket. Mit den damit verbundenen rechtlichen Rahmenbedingun-gen wurden neue Maßnahmen für den Umgang mit Kunststoffen und Kunststoffabfällen im Zusammenhang mit der Rezyklierbarkeit, der biologischen Abbaubarkeit sowie gefährlichen Inhaltsstoffen in Kunststoffen definiert.
Diese Maßnahmen wurden mit der europäischen Kunststoffstrategie im Jahr 2018 geschärft. Auf europäischer Ebene ist das Zukunftsbild durch steigende Recyclingquoten (z.B. für Kunststoffverpackungen), durch steigende Recyclingkapazitäten für Kunststoffabfälle und durch eine stärkere Berücksichtigung des Ökodesigns im Rahmen der Produktherstellung gezeichnet. Vor diesem Hintergrund hat das Österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) eine Stu-die beauftragt, um den Ist-Stand der Sortierung und des Recyclings von Kunststoffabfällen in Österreich zu beschreiben. Im Zuge der Studie wurden im Jahr 2019 relevante Anlagenbetreiber besucht, um einen detaillierten Einblick in die angewandten Prozesse und die bestehenden Herausforderungen im Zusammenhang mit einer Steigerung des Recyclings von Kunststoffabfällen zu erheben. Die Ergebnisse der Studie werden auf der Webseite des Umweltbundesamtes im Herbst des Jahres 2020 veröffentlicht: https://www.umweltbundesamt.at/
Von den in Österreich im Jahr 2018 insgesamt angefallenen 0,95 Mio. t Kunststoffen in Abfällen entfällt ca. ein Fünftel auf 'reine" Kunststoffabfälle wie Kunststofffolien, Polyolefinabfälle, Kunststoffemballagen und -behältnisse etc., welche auch vorwiegend getrennt erfasst werden. Die restliche Kunststoffmenge befindet sich in gemischten Abfällen mit unterschiedlich hohen Kunststoffanteilen, insbesondere in gemischten Siedlungsabfällen und ähnlichen Gewerbeabfällen, in der Leichtfraktion aus der Verpackungssammlung und im Sperrmüll. Von den 0,95 Mio. t Kunststoffen in Abfällen wurden 2018 etwa 72 % thermisch behandelt; nur etwa 26 % stofflich verwertet und ein sehr kleiner Anteil von etwa 2 % deponiert (BMK 2020). Laut Statusbericht 2020 zum Bundes-Abfallwirtschaftsplan verfügt Österreich derzeit über zwölf Anlagen zur Sortierung von ausschließlich Kunststoffabfällen und über 25 Kunststoffrecyclinganlagen (nicht enthalten sind darin 20 Anlagen zur Zerkleinerung/Aufbereitung von Styropor) (BMK 2020). Umfassende Kenntnis über die in Österreich eingesetzten Sortier- und Recyclingtechnologien für Kunststoffabfälle, bzw. spezifische Informationen über vorhandene Behandlungskapazitäten für nach Art und Herkunft unterschiedliche Kunststofffraktionen existieren nicht in einem für eine Bewertung und Evaluierung ausreichendem Maße.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2020 (November 2020) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Christian Neubauer Barbara Stoifl Maria Tesar P. Thaler |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.
Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.