Technische Möglichkeiten der Abfallvermeidung in der Stahlproduktion

Bei der Stahlproduktion fallen verfahrensbedingt große Mengen an Nebenprodukten und Abfällen wie Stahlwerksschlacken, Filterstäube und Gichtgas
schlämme an. Hohe Anteile dieser Stoffströme werden aufgrund ihrer Zusammensetzung immer noch deponiert, obwohl sie ein hohes Wertstoffpotential aufweisen. An der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) werden Verfahren untersucht und entwickelt, welche eine Verwertung und Kreislaufführung dieser Materialströme ermöglichen.

In Deutschland fallen bei der Rohstahlproduktion jährlich mehr als 3 Mio. Tonnen so-genannter LD-Schlacken (Linz-Donawitz-Verfahren) an, welche derzeit noch größten-teils im Straßen-, Erd- und Wasserbau eingesetzt werden (Merkel 2017). Die Entwicklungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen in verschiedenen europäischen Ländern lassen jedoch vermuten, dass die derzeitigen Verwertungswege der Schlacken zukünftig problematisch werden könnten. Zudem enthalten LD-Schlacken verfahrensbedingt Massenanteile von bis zu 30 % Eisenoxid, welches damit für die Rohstahlproduktion nicht mehr zur Verfügung steht. Pro Jahr gehen über diesen Weg
mehr als 600.000 t Roheisen für die Stahlproduktion verloren. Des Weiteren verhindert der hohe Anteil an Eisenoxid in der Schlacke einen direkten Einsatz als Rohstoff in der Zementindustrie (Das et al. 2007).
Bei Untersuchungen zur carbothermischen Nachbehandlung von LD-Schlacken im kleintechnischen Lichtbogenofen der BAM, wurden festgestellt, dass in den reduzier-ten eisenarmen LD-Schlacken bemerkenswert hohe Gehalte des hydraulisch aktiven Minerals Alit (Mischkristall des Tricalciumsilikats mit Nebenelementen wie Mg, Al und Fe) entstanden, das auch der Hauptbestandteil von PZK ist. Der gebildete Alit war auch bei langsamer Abkühlung stabil und wuchs zu Kristallen von einigen Zentimetern Größe an. Dieser Prozess wurde an der BAM eingehend untersucht und wird im nach-folgenden Kapitel 2.1 näher beschrieben.

In Deutschland fallen bei der Rohstahlproduktion jährlich mehr als 3 Mio. Tonnen so-genannter LD-Schlacken (Linz-Donawitz-Verfahren) an, welche derzeit noch größten-teils im Straßen-, Erd- und Wasserbau eingesetzt werden (Merkel 2017). Die Entwicklungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen in verschiedenen europäischen Ländern lassen jedoch vermuten, dass die derzeitigen Verwertungswege der Schlacken zukünftig problematisch werden könnten. Zudem enthalten LD-Schlacken verfahrensbedingt Massenanteile von bis zu 30 % Eisenoxid, welches damit für die Rohstahlproduktion nicht mehr zur Verfügung steht. Pro Jahr gehen über diesen Weg
mehr als 600.000 t Roheisen für die Stahlproduktion verloren. Des Weiteren verhindert der hohe Anteil an Eisenoxid in der Schlacke einen direkten Einsatz als Rohstoff in der Zementindustrie (Das et al. 2007).



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2020 (November 2020)
Seiten: 8
Preis: € 4,00
Autor: Dr.-Ing. Christian Adam
Katharina Schraut
Dr. Eric Weingart
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.