Im Rahmen eines BMBF-geförderten Forschungsprojektes wurden Strömungsmessungen in einem 1:1-Labormodell eines Wasserwirbelkraftwerks (WWK) sowie dessen hydronumerische Simulation durchgeführt. Die Analyse der Ergebnisse untermauert die Beobachtungen während der in diesem Labormodell erfolgten Fischversuche: Bei der Passage des WWK sind die Fische aufgrund der verhältnismäßig geringen Strömungsgeschwindigkeiten und Drücke sowie einer geringen turbulenten kinetischen Energie nicht orientierungslos. Kollisionen mit den Turbinenschaufeln traten nicht auf und sind aufgrund der geringen Turbinendrehzahl und Strömungsgeschwindigkeiten nicht zu erwarten.
Das Wasserwirbelkraftwerk (WWK) ist ein Kleinwasserkraft-Anlagentyp zur Erschließung des Wasserkraftpotenzials an Standorten mit geringen Fallhöhen und geringen Durchflüssen. Der Einsatzbereich wird mit Durchflüssen im Bereich von 1 bis 10 m³/s und Fallhöhen von 0,7 bis zu 3 m angegeben. Wenngleich die Idee des WWK bereits im Jahr 1968 in Form erster Patente veröffentlicht wurde, wird heute für die Technologie mit dem Vorteil geworben, die Fischpassierbarkeit sowohl stromauf- als auch stromab zu ermöglichen bei gleichzeitiger Stromproduktion. An Pilotanlagen dieses Anlagentyps in Österreich, der Schweiz und auch in Deutschland konnte die vollumfängliche Funktionstüchtigkeit als Fischaufstieg bislang nicht nachgewiesen werden.
Am Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik (IWD) der Technischen Universität Dresden wurde im Rahmen eines BMBF-geförderten Projektes ein Labormodell eines WWK im technischen Maßstab (M 1:1) errichtet, mit dem Ziel, die Passierbarkeit der Anlage anhand systematischer Tierversuche mit lebenden Fischen zu analysieren. Darüber hinaus wurde die Strömung sowohl im Labormodell als auch mit numerischen Methoden detailliert mit Blick auf die Durchwanderbarkeit für Fische untersucht.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 09 (September 2019) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Nadine Müller Christian Jähnel Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm Dr. rer. nat. Falko Wagner |
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Barotrauma von Larven und Jungfischen bei der Turbinenpassage
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Mittels einer eigens konstruierten Barotraumakammer wurden unterschiedliche Larven- und Jungfischstadien repräsentativer europäischer Flussfischarten (Äsche, Flussbarsch, Nase, Rotauge) systematisch Druckverläufen ausgesetzt, welche in Turbinen von Laufwasserkraftwerken vorherrschen. Es wurden deutliche art- und stadienspezifische Unterschiede in den Mortalitätstraten festgestellt, wobei vor allem der Entwicklungsstatus und Typ der Schwimmblase einen wesentlichen Einfluss auf die Schädigungen unterschiedlicher Größenklassen und Arten hatte.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
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Der Energiespeicher Riedl als Projekt von vorrangigem europäischem Interesse
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Das Pumpspeicherkraftwerk Energiespeicher Riedl mit einer Leistung von 300 MW befindet sich seit dem Jahr 2012 im Genehmigungsverfahren. Das Vorhaben wurde von der Europäischen Kommission mehrmals auf die unionsweite Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse aufgenommen. Damit wird dem Projekt ein Vorrangstatus zuerkannt, der die Erforderlichkeit des Vorhabens in energiepolitischer und klimabezogener Hinsicht begründet.