Im Auftrag der Bezirksregierung Arnsberg wurde die Funktionstüchtigkeit von Einschwimmsperren aus lückig gesetzten Steinriegeln untersucht, welche Fischen ein Einschwimmen in den Unterwasserkanal von Wasserkraftwerken verwehren sollen. Dabei zeigte sich, dass bisher keine Bemessungsansätze für deren Bau vorhanden sind. Messungen belegen, dass auch bekannte ethohydraulische Grundlagen zum Fischverhalten bei Anlagen im Bestand oft nicht eingehalten werden. Zudem weichen die Bauweisen stark voneinander ab.
Aufwandernde Fische wählen an Ausleitungskraftwerken zu über 80 % den strömungsmäßig stärker beaufschlagten Korridor durch den Unterwasserkanal bis hin zur Wasserkraftanlage [1]. Finden sie dort dann keine Fischaufstiegsanlage vor, befinden sie sich in einer Sackgasse.
Als Maßnahme, um Fische im Mündungsbereich des Unterwasserkanals in das Mutterbett zu leiten, wird in diversen Publikationen der Einsatz von Einschwimmsperren genannt, die auch als Einschwimmbarrieren, Diffusoren, Fischleitwerke, Leitstrukturen oder Aufwandersperren bezeichnet werden (vgl. [2], [3], [4], [5], [6]). Solche Anlagen werden in der Praxis häufig in Form von über- und durchströmten Steinriegeln ausgeführt.
Der Zweck von Einschwimmsperren besteht darin, stromauf wandernden Fischen den Weg in den Unterwasserkanal (UWK) einer Wasserkraftanlage (WKA) zu versperren, der sich als Sackgasse erweist, wenn an dessen Ende keine Fischaufstiegsanlage (FAA) vorhanden ist. Oftmals steht nämlich an älteren Ausleitungsstandorten lediglich am Wehr eine FAA zur Verfügung, die nur aufgefunden wird, wenn die Fische an der Mündung des UWK vorbei weiter das Mutterbett (MB) stromaufwärts schwimmen.
Über die Funktion von Einschwimmsperren ist bis dato recht wenig bekannt und spezifische Bemessungsgrundlagen sowie genauere Definitionen gibt es trotz der zahlreichen Publikationen keine. Aus diesem Grund wurden am Fachgebiet Wasserbau und Hydraulik der TU Darmstadt im Auftrag der Bezirksregierung Arnsberg Untersuchungen zu diesem Thema durchgeführt.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 09 (September 2019) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Katharina Bensing Prof. Dr.-Ing. habil. Boris Lehmann |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.