Auf dem Weg zum Recycling 4.0

Die Erfordernisse und Möglichkeiten für eine Digitalisierung der Kreislaufwirtschaft lassen umfassende Neuerungen für diesen Wachstumsmarkt erwarten

Zunehmend komplexere Produkte und damit auch Abfallströme, eine steigende Bedeutung von Abfall als Rohstoffquelle und aufwendigere Prozessketten verlangen die Weiterentwicklung der bisherigen Kreislaufwirtschaft. Höhere Flexibilität bei der Verarbeitung von Abfallströmen und damit verbunden ein schneller und möglichst vollständiger Datensatz an Informationen, der den Fluss von Stoff- und Komponentenströmen begleitet, ist zur Steuerung von technischen sowie Geschäftsprozessen notwendig. Eine effiziente ganzheitliche Steuerung von Recycling- beziehungsweise Verwertungssystemen existiert bis zum heutigen Tage jedoch noch nicht. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass erst jetzt ausreichend komplexe Systeme vorliegen, die eine entsprechende Steuerung zwingend erfordern, und dass es damit eine Grundlage gibt, um geeignete Instrumente zu entwickeln, mit denen die Systemanforderungen beherrscht werden können.

Durch eine zunehmende Digitalisierung industrieller Prozesse können entlang von Lieferketten (Supply Chains) große Datenmengen gewonnen werden. Das Potenzial, die gewonnen Daten mit innovativen Auswertungs-, Prognose- und Planungsmethoden beziehungsweise -werkzeugen zu verknüpfen, wird oft im Kontext des Begriffs Industrie 4.0 genannt. Digitalisierung, eine effektive Informationsbereitstellung und die Verknüpfung der verschiedenen Akteure zu Closed-Loop Supply Chains1 können helfen, die Probleme der Zukunft auch in der Kreislaufwirtschaft anzugehen. Die Aufgabe besteht darin, die Potentiale und Systemgrenzen effizienter Recyclingtechnologien und intelligenter Kreislaufwirtschaftsstrukturen auszuloten. Hierbei gilt es, die angemessenen Möglichkeiten zu charakterisieren, die eine Digitalisierung bietet, und Lösungsansätze zu entwickeln.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: ReSource 2019 - 04 (Dezember 2019)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr. Daniel Goldmann
 
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