Kalkulation der Nachsorgekosten - gestern und heute

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrwG) fordert in § 36 Abs. 3 das Leisten von ausreichenden Sicherheiten für die Stilllegung und Nachsorge von Deponien.
Diese Forderung war auch bereits im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz von 1994 enthalten.
Diese Verpflichtung für Deponieeigner sind dann in der Deponieverordnung (DepV) unter § 18 weitergehend definiert.

Hiernach sind ausreichende Sicherheiten für die Stilllegung selbst sowie die betrieblichen Ausgaben während der Stilllegung und die Nachsorgezeit der Deponie zu leisten.

Für Deponien der Klasse 0 ist hierfür ein Nachsorgezeitraum von mindestens 10 Jahren und für Deponien der Klasse I und II von mindestens 30 Jahren zu Grunde zu legen

Öffentlich-rechtliche Körperschaften sowie auch Eigenbetriebe und Eigengesellschaften öffentlich-rechtlicher Körperschaften müssen diese Sicherheiten nicht stellen, sind je-doch gemäß dem Kommunalabgabegesetz Baden-Württemberg (KAG BW) verpflichtet, hierfür ausreichende Rückstellungen während des aktiven Deponiebetriebs zu bilden.

Erstmals wurde die Verpflichtung zur Bildung der erforderlichen Rückstellungen für Stilllegung und Nachsorge von Deponien während der aktiven Deponiebetriebszeit mit der Novellierung des Landesabfallgesetzes (LAbfG) vom 07.02.1996 eingeführt. Wesentliche Änderungen in den Grundlagen für Rückstellungsberechnungen bereits während der Ablagerungsphase einer Deponie, aber auch in der Stilllegungs- und Nachsorgephase können zu wesentlichen Differenzbeträgen zwischen ehemals aufgestellten Rückstellungsberechnungen und tatsächlich eintretendem Bedarf führen.






Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: Deponieforum 2018 (März 2018)
Seiten: 9
Preis: € 0,00
Autor: Johann Roth
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.