In China besteht ein hohes hydroenergetisches Potenzial an dezentralen emissionsarmen Lösungen in Form von Kleinwasserkraftwerken. Deren Nutzung kann helfen, soziale Ungleichgewichte abzubauen, gleichzeitig resultieren daraus international kontrovers diskutierte deutliche Eingriffe in Natur und Landschaft und damit in die Gesellschaft. Zur Erfassung und Bewertung der systemischen Auswirkungen der Nutzung von Wasserkraft wurde ein multikriterieller Ansatz erarbeitet, mit dessen Hilfe Planungsprozesse unterstützt und innovative Finanzmittel mobilisiert werden können.
Wasserkraftprojekte umfassen verschiedene Anlagentypen und decken eine Vielzahl von Baugrößen ab. Entsprechend können Art und Ausmaß der Auswirkungen variieren. Die Auswirkungen eines Wasserkraftprojekts stehen in direktem Zusammenhang mit seiner Nachhaltigkeit. Die Aspekte der ökologischen, ökonomischen, sozialen und technischen Nachhaltigkeit sind dabei zum Teil komplementär, zum Teil konkurrierend. Da sich negative Auswirkungen von Wasserkraftprojekten nicht vollständig vermeiden lassen, sind Kompromisse zwischen den verschiedenen Nachhaltigkeitsdimensionen unvermeidlich. Um die Nachhaltigkeit der Wasserkraft erhöhen zu können, müssen daher die Auswirkungen verschiedener Optionen, die bspw. über hydrologische Modellierungen [1], Standortsoptimierungen [2] oder Optimierungen bei der Betriebsführung [3] erreicht werden können, bewertet werden. Die Ex-ante-Bewertung von Alternativen und die Beurteilung von Zielkonflikten erfolgt als Teil der strategischen Entscheidungsfindung vor der Umsetzung von Projekten. Eine Ex-post-Bewertung kann zur Bestimmung des Nachhaltigkeitsprofils eines bestehenden Projekts bzw. einer Intervention verwendet werden. Bisher gibt es jedoch keinen einheitlichen Ansatz für die Nachhaltigkeitsbewertung von Wasserkraftprojekten. Vielmehr wird eine Vielzahl von Ansätzen und Methoden verwendet, die auf verschiedenen Konzepten und Theorien basiert.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 06 (Juni 2019) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dr.-Ing. Felix Tettenborn Dr. Dr. Christian Sartorius |
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Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.