Recycling und Wiederverwendung spielten für die Sanierung der Wiener U-Bahn-Linie 4 eine wichtige Rolle
Im vorliegenden Beitrag werden Materialflüsse und Materiallagerveränderungen einer U-Bahn-Infrastruktur untersucht, die im Zusammenhang mit der Sanierung stehen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Beziehung zwischen Recycling, Wiederverwendung und primären Rohstoffströmen gewidmet. Darüber hinaus wird geprüft, inwieweit politische Ziele in einem bestimmten Sanierungsprozess erreicht werden. Dazu wurde die Sanierung eines Teilbereichs des Wiener U-Bahnnetzes als Fallstudie gewählt.
Es wurde eine Bottom-up-Materialflussanalyse (MFA) der Sanierung durchgeführt. Zum einen wird untersucht, welche Materialien (in Bezug auf Masse und Zusammensetzung) aus dem Bauwerk ausgebaut und zum anderen, welche neuen Materialien eingebaut wurden. Die Materialien wurden den drei Hauptkategorien Mineralik (zum Beispiel Kies, Steine, Beton, Bodenaushub), Organik (zum Beispiel Holz, Kunststoffe) und Metalle (zum Beispiel Eisen und Stahl, Aluminium, Kupfer) zugeordnet. Für die Untersuchung wurden reale Bestandsdaten des Betreibers verwendet. Darüber hinaus wird erhoben, welche Treibhausgasmenge durch die Verwendung von Recyclingmaterial und die Wiederverwendung von Bauteilen vermieden wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass das Materiallager des untersuchten Abschnitts (Länge von 3.500 m) 360.000 Tonnen beträgt. Da die Menge an einge bauten Materialien (155.000 Tonnen) erheblich größer war als jene der abgetragenen Materialien (144.000 Tonnen), erhöhte sich das insgesamt um rund 11.000 Tonnen. Der Anteil an eingesetzten Recyclingbaumaterialien war höher als jener aus Primärrohstoffen. Im Detail wurden auf die Masse bezogen rund 40 Prozent Baumaterialien aus Primärrohstoffen, 15 Prozent an Recyclingbaumaterial, 5 Prozent wiederverwendete Bauteile und 40 Prozent an auf der Baustelle aufbereitetem und wieder eingesetztem Material verbaut.
Durch die Wiederverwendung von Bauteilen und das Recycling von Baustoffen konnten insgesamt rund 94.000 Tonnen Primärrohstoffe eingespart werden, was schließlich zur Einsparung von Treibhausgasemissionen von rund 4.200 Tonnen Kohlendioxidäquivalenten (CO2e) führte.
Copyright: | © Rhombos Verlag |
Quelle: | ReSource 2019 - 01 (März 2019) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | DI Andreas Gassner Mag. DI Dr.techn. Jakob Lederer Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Johann Fellner |
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