Erfahrungen aus der Wassertiefeninstandhaltung für den Hamburger Hafen zeigen, dass die Implementierung systemgerechter und nachhaltiger Ansätze durch die bestehenden Verwaltungs- und Zuständigkeitsstrukturen mitunter erheblich erschwert werden.
Als größtem Seehafen Deutschlands, und drittgrößtem Europas, kommt dem Hamburger Hafen eine Bedeutung zu, die weit über seine unmittelbare Region hinausreicht. Mit einem Umschlag von 135 Mio. t (2018) und über 8.000 ankommenden Seeschiffen generiert er eine bundesweite jährliche Bruttowertschöpfung von knapp 22 Mrd. Euro, 30 Mrd. an Zolleinnahmen und beschäftigt 268.000 Menschen. Er ist die wichtigste Drehscheibe für die Ostseeverkehre und bedient über 1.000 Güterzüge pro Woche. Seine Containerzugverbindungen reichen bis Russland, in die Türkei oder Spanien. Auf rund 7.000 ha Hafenfläche befinden sich rund 2.800 ha Wasserfläche, 43 km Kaimauer, 142 km Straßen, 288 km Gleise und 280 Liegeplätze. Dabei ist seine besondere Lage als Seehafen, gut 130 km im Binnenland, seit je her gleichsam Wettbewerbsvorteil wie Herausforderung. Einerseits können die Waren wie bei keinem anderen vergleichbaren Hafen Europas kostengünstig und energieeffizient bis tief ins Hinterland transportiert werden, nah an die Märkte und mit hervorragender Anbindung über Schiene, Straße und Wasserwege. Andererseits erfordert die Passage durch die Tideelbe Zeit und viel nautische Erfahrung und die Unterhaltung der Wassertiefen, insbesondere im Hamburger Raum, ist besonders anspruchsvoll und im Spannungsfeld vielfältiger Interessen. Die Wassertiefenunterhaltung, also die bedarfsgerechte und zuverlässige Bereitstellung der planfestgestellten Tiefen, ist zweifelsohne die wichtigste Voraussetzung für die seewärtige Zugänglichkeit des Hafens und damit essentielle Grundlage allen Wirtschaftens. Ohne sichere Wassertiefen ist der Hafen auf Dauer nicht konkurrenzfähig. Die Wassertiefenunterhaltung selbst ist von einer Vielzahl von Randbedingungen abhängig Natürliche Faktoren wie Tideströmung und Schwebstoffe, Temperatur und Sauerstoff, Sturmfluten und Windlagen, Schadstoffgehalte der Sedimente und insbesondere der Oberwasserabfluss haben erheblichen Einfluss auf Sedimentationsmengen und Handlungsoptionen. Hinzu kommen rechtliche und administrative Randbedingungen wie räumlich und fachlich geteilte Zuständigkeiten sowie vielfältige Umwelt, Gewässer und Naturschutzanforderungen.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasser und Abfall 04 - 2019 (April 2019) |
| Seiten: | 7 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Henrich Röper Dipl.-Geogr. Dr. Boris Hochfeld |
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