Die Gewässersohle ist ein Schlüsselhabitat für unterschiedliche aquatische Arten. Durch den Prozess der Kolmation wird dieses Habitat massiv gestört. Für eine ganzheitliche Bewertung nach der Wasserrahmenrichtlinie spielt Kolmation indirekt eine wichtige Rolle. In dieser Studie werden anhand eines Online-Fragebogens Personen aus verschiedenen Arbeitsfeldern zum Thema Kolmationsproblematik befragt. Die Umfrage zeigt ein generelles Verständnis bezüglich der Kolmationsproblematik und bestätigt das Fehlen eines einheitlichen Bestimmungsverfahrens von Kolmation.
Kolmation beschreibt einen Prozess, bei dem Feinsedimente (Sand, Schluff und Ton) in die Gewässersohle infiltrieren, sich im Lückenraum ablagern und somit die Durchlässigkeit der Gewässersohle verringern. Dabei beschreibt die innere Kolmation ein Ablagern von Feinpartikeln im Porenraum, die äußere Kolmation die Ablagerung von Feinsedimenten auf der Gewässersohle. Äußere Kolmation tritt nur in Bereichen auf, in denen die Korngröße des infiltrierenden Materials größer ist als die Porengröße des Korngerüsts der Gewässersohle und/oder geringe Fließgeschwindigkeiten vorliegen (Staubereich, strömungsgeschützte und/oder ufernahe Bereiche etc.). Unter Dekolmation versteht man die durch Hochwasser ausgelöste Sohlenumlagerung bei der Feinsedimente ausgespült und die Poren 'gereinigt' werden. Obwohl Kolmation ein natürlicher Prozess ist, können anthropogene Einflüsse diese Effekte verstärken und Dekolmationsprozesse abschwächen oder vollständig verhindern (z. B. Änderung des Abflussregimes durch bspw. Wasserkraftnutzung, Wasserentnahme sowie durch Land- und Forstwirtschaft).
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 2/3 - 2019 (März 2019) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Christian Haas Dr.-Ing. Markus Noack Prof. Dr.-Ing. Silke Wieprecht Dipl.-Ing. Lydia Seitz B.Sc. Isabelle Lenz |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.