Erfahrungen mit der Planung und dem Bau von locker geschütteten Wasserhaushaltsschichten am Beispiel der KMD Sprenglingen

In dem Beitrag werden die Anforderungen an Rekultivierungsschichten erläutert wobei auf die wenigen publizierten Erfahrungen zum Thema unverdichtet geschüttete Rekultivierungsschichten mit entsprechenden Qualitätsanforderungen eingegangen wird. Der Beitrag behandelt darüber hinaus ausführlich die Themenbereiche "Aufbau des Oberflächenabdichtungssystems mit Wasserhaushaltsschicht", "Einbauverfahren im Plateaubereich", "Scherfestigkeit", "Wasserdurchlässigkeit", "Luftkapazität und nutzbare Feldkapazität", "Einfluss von Setzungs-/Sackungsbedingten Gefügeänderungen im Unterboden auf die bodenmechanischen und bodenkundlichen Kennwerte" und "Standsicherheit bei geplantem Schichtenaufbau".

In den letzten Jahren wurde die Rekultivierungsschicht für Oberflächenabdichtungen von Deponien in ihrer Teilfunktion als Wasserhaushaltsschicht im Rahmen des Gesamtsystems Oberflächenabdichtung aufgewertet. Mächtigkeit, Bodenart, Einbaubedingungen, nutzbare Feldkapazität, Luftkapazität, locker geschütteter Einbau d.h. die Vermeidung jeglicher Bodenverdichtung wurden zu Begriffen, mit denen sich Planer, Überwacher, Baufirmen, Genehmigungs- und Überwachungsbehörden sowie Bauherren zu beschäftigen haben. Das Konzept der Wasserhaushaltsschicht als langfristig wirksame Begrenzung für in die Deponie einsickernde Niederschläge, nachdem die eigentlichen Dichtungsschichten wie z.B. die Kunststoffdichtungsbahn oder die mineralische Abdichtung möglicherweise versagt haben, soll durch diesen Beitrag in keiner Weise in Frage gestellt werden.

Es wird hier lediglich auf Teilprobleme in der Bauausführung und technisch rechtliche Aspekte mit der Nachweisführung der Standsicherheit und sich daraus ergebenden Gewährleistungsfragen nach VOB hingewiesen und versucht werden, die gewonnenen Erfahrungen an ein interessiertes Fachpublikum weiterzugeben. Der Bau von Wasserhaushaltschichten mit generell anderen Anforderungen, wie sie im konventionellen Erdbau oder auch im mineralischen Dichtungsbau üblich sind, ist nach Ansicht der Verfasser noch nicht Stand der Technik. Zu viele Detailprobleme müssen noch im Rahmen der Bauausführung diskutiert, untersucht und gelöst werden. Die hier geschilderten eigenen Erfahrungen mit dem lockeren Einbau von Rekultivierungsschichten stammen in der Hauptsache von einer Baumaßnahme in Rheinland Pfalz, der KMD Sprendlingen. Zusätzlich wurde versucht, weitere Erfahrungen aus anderen Baumaßnahmen aus Gesprächen mit Fachkollegen und aus der Fachliteratur in diesen Beitrag mit einzubeziehen.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: Zeitgemäße Deponietechnik 2004 (Juli 2004)
Seiten: 27
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Dipl.-Geol. Thomas Egloffstein
Dipl.-Ing. Gerd Burkhardt
Dr. Klaus-Dietrich Sturm
Dipl.-Ing. Heinrich Bräckelmann
 
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