Es werden die operationellen Hochwasserfrühwarnsysteme der Länder Sachsen und Rheinland-Pfalz vergleichend vorgestellt. Sie dienen der Prognose von Hochwasser in kleinen, schnell reagierenden Einzugsgebieten. Obgleich beiden Systemen recht unterschiedliche Modellansätze zu Grunde liegen, werden ähnliche Produkte erstellt und verteilt. Die Möglichkeiten und Grenzen sowie weitere Entwicklungsoptionen der kleinräumigen Hochwasserfrühwarnung werden besprochen.
Kleine Gewässer können infolge intensiver Niederschläge und/oder Schneeschmelze innerhalb kurzer Zeit stark anschwellen; im Extremfall steigt der Abfluss fast zeitgleich mit dem Einsetzen des Niederschlags an. Pegelbasierte Warnungen (auf Basis von Wasserstandbeobachtungen an Hochwassermeldepegeln) und zentimetergenaue, zeitscharfe Vorhersagen des Wasserstandes sind nicht möglich, da einerseits die Zeitspanne zwischen auslösendem Starkregen sowie Wasserstandanstieg sehr kurz ist und andererseits Starkniederschläge räumlich, zeitlich und mengenmäßig nicht hinreichend genau vorhergesagt werden können. Für kleine Einzugsgebiete ist aber sehr wohl eine regionale Abschätzung der aktuellen Hochwassergefährdung möglich. Dabei wird unter Berücksichtigung von Gebietseigenschaften, hydrologischen Vorbedingungen, Niederschlagsdaten sowie meteorologischen Vorhersagen eine regionsbezogene Karte der Hochwassergefährdung für kleine Einzugsgebiete erstellt. Die Warnregionen entsprechen dabei Stadt- bzw. Landkreisen, Flussgebieten oder naturräumlichen Einheiten. Die Hochwassergefährdung wird mittels einer fünfteiligen Skala von 'geringe Gefährdung" bis 'sehr hohe Gefährdung" unterteilt und auf einer Warnkarte mit Ampelfarben dargestellt. Der Begriff der Frühwarnung bezieht sich dabei auf die Tatsache, dass durch die Modellberechnungen eine frühere Warnung möglich ist, als es allein durch die Beobachtung gemessener Niederschläge und/oder Wasserstände gegeben wäre.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 12 - 2018 (Dezember 2018) |
| Seiten: | 5 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Norbert Demuth Dr. Andy Philipp |
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
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