In der Altlast K20 - rund 1 km südlich von Brückl im unteren Gurktal in Kärnten - wurden 1926 bis 1981 unter anderem Karbidkalk sowie CKW- (Chlorkohlenwasserstoff) und quecksilberbelastete Abfälle abgelagert.
Mittels Bescheid wurde 2009 die Räumung der Altlast vorgeschrieben. Nach dem Auffinden von HCB in 11/2014, unter anderem in Lebensmitteln, in der Nähe des mit der Verwertung desbelasteten Kalkschlammes beauftragten Zementwerkes, wurde die Räumung der Altlastbeendet. Nachdem eine neuerliche europaweite Ausschreibung für die Behandlung des belasteten Kalkschlammes erfolglos geblieben war, musste ein neues Sicherungskonzeptentwickelt werden. Dieses sieht vor, die Altlast vor Ort abzudichten. Im Oberflächenbereich wird ein multifunktionales und mehrlagiges Abdichtungssystem aus Geokunststoffen errichtet. Um eine Anreicherung von CKW unterhalb des Dichtsystems zu verhindern, wird dieser Bereich besaugt. Die abgesaugte Bodenluft wird über Aktivkohlefilter gereinigt. Als zweiter Teil der Sicherung werden allseitig Schlitzdichtwände bis in Tiefen von 33 Meter errichtet. Mittels 20 Brunnen werden rund 62 l/s Grundwasser innerhalb der Dichtwand abgepumpt und mittels Aktivkohle gereinigt. Beprobung und Analytik von 12 Grund- und Oberflächenmessstellen, Immissionskontrollen mittels standardisierter Graskultur sowie die automatisierte Erfassung von Luftschadstoffen vervollständigen das umfassende Beweissicherungsprogramm.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2018 (November 2018) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Hartwig Kraiger |
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