Der zunehmende Anteil volatiler erneuerbarer Energien erfordert einen variablen Betrieb verschiedener Anlagen und Energiespeicher. Die Kläranlage hat Potenziale und Möglichkeiten zukünftig eine aktivere Rolle am Energiemarkt und an der Kopplung von Sektoren, mit ihren 'Flexibilitätsbausteinen', einzunehmen.
Der steigende Bedarf für einen Ausgleich schwankender Energiemengen ist ein Nebeneffekt des stetigen Ausbaus der erneuerbaren Energien (EE) im Rahmen der Energiewende. Bereits heute erreichen EE zeitweise Anteile von 70 - 80 % an der Nettostromerzeugung. Wurde früher ein Großteil der Grundlast über Atomkraft und fossile Energieträger erbracht, muss diese mengenmäßige Lücke zukünftig nicht nur geschlossen werden, sondern sie stellt die Energiewirtschaft vor neue Herausforderungen. Energie aus Sonne und Wind schwankt entsprechend ihrem natürlichen Aufkommen und kann zeitweise zu Energieüberschüssen führen, die nicht ins Stromnetz eingespeist werden können. Umgekehrt kann es zu Versorgungsengpässen kommen, die von flexiblen (erneuerbaren) Stromerzeugern ausgeglichen werden müssten. Mit steigendem Anteil volatiler Energiequellen an der Gesamtenergieproduktion wird der Bedarf an Netz- und Systemdienstleistungen sowie Energiespeichern steigen, um die Stabilität und Funktionsfähigkeit der Stromnetze weiterhin effektiv zu gewährleisten. Die Wasserwirtschaft kann hierbei einen nicht unerheblichen Beitrag leisten.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 10 - 2018 (Oktober 2018) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Michael Schäfer Dipl.-Ing. Oliver Gretzschel Professor Dr.-Ing. Theo G. Schmitt |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.