Von der Entsorgung zur Versorgung: Paradigmenwechsel bei der Biogutverarbeitung erfordert Kooperation von allen Beteiligten

Die seit 2015 geltende Pflicht zur flächendeckenden Getrenntsammlung von Biogut sorgt vielerorts für steigende Biogutmengen und einen Zubau von Behandlungskapazitäten. Allerdings sind Biogut und die daraus hergestellten Komposte oft verunreinigt. Alle Akteure stehen vor der Herausforderung, bei stark schwankenden Inputqualitäten eine gleichmäßige
und hohe Qualität ihrer Produkte sicherzustellen.

Foto: Lea Böhme, ISWA (06.11.2017) Für die Betrachtung der Fremdstoffproblematik ist es notwendig, die gesamte Prozesskette mit einzubeziehen, um Einflussgrößen zu erkennen und entsprechende Maßnahmen an den einzelnen Kettengliedern zu platzieren. Bereits vor der Sammlung des Biogutes gelangen die Stör- und Fremdstoffe durch die Abfallerzeuger in den Prozess.
Die Gründe für Fehlentsorgungen sind vielfältig; so lässt sich zwischen bewussten und unbewussten Fehlentsorgungen unterscheiden. Zu den bewussten Fehlentsorgungen können Bürgerinnen und Bürger neigen, falls einer der Behälter viel kostengünstiger oder einfacher zugänglich ist, ein größeres Behältervolumen hat oder öfter geleert wird als der andere und alle Abfälle ungetrennt Sieht mehr nach Restmüll aus als nach Biomüll: Diese Biogut-Stichprobe enthält zu 27 Gewichtsprozent Papier und zu zwei Gewichtsprozent andere Fremdstoffe bezogen auf die Frischmasse. Der Sortieraufwand in der Kompostanlage ist immens. Foto: L. Böhme / ISWA dem jeweils günstigeren zugeführt werden. Unwissenheit über die korrekte Trennung zählt zu den unbewussten Fehlentsorgungen. In diesem Fall kann mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit gegengesteuert werden.
Die Trennvorgaben des öffentlich-rechtlichen Entsorgers sollten einfach, klar und plausibel sein. Hierbei ist eine Absprache...
Unternehmen, Behörden + Verbände: Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart
Autorenhinweis: Lea Böhme, Anna Fritzsche und Prof. Dr. Martin Kranert Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart
Foto: Lea Böhme, ISWA



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 6 - November 2017 (November 2017)
Seiten: 3
Preis: € 3,00
Autor: Dipl.-Ing. Lea Böhme
Dipl.-Ing. Anna Fritzsche
o. Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.