Auswirkungen von Identifikationssystemen und Verwiegung auf Mengenströme

Der EVS als kommunaler Zweckverband ist im Bundesland Saarland (52 Kommu-nen) für die überörtliche Abfallentsorgung (Entsorgungs- und Verwertungsanlagen) und für 43 Kommunen auch für die örtliche Abfallentsorgung (Sammlung und Transport) zuständig. In dieser Doppelfunktion entschied sich der EVS für ein mengenabhängiges Gebührensystem (Identifikation, Verwiegung) ab dem Jahr 2011.

Durch Gebührenanreize sollte beim Hausmüll eine derart starke Reduzierung erreicht werden, dass der EVS bei den benötigten thermischen Behandlungskapazitäten auf die Verlängerung eines Vertrages verzichten kann. Diese Strategie ist mehr als aufgegangen. Die Hausmüllmengen sind allein in den ersten beiden Jahren um weit über 30% gesunken, wobei die Anreizwirkung der Verwiegung deutlich stärker war als diejenige des reinen Identifikationssystems. Damit wurde das Ziel erreicht, ab dem Jahr 2017 auf eine thermische Behandlungsanlage zu verzichten. Ökonomie und Ökologie haben von dieser Entwicklung profitiert.



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 15. Münsteraner Abfallwirtschaftstage 2017 (Februar 2017)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Jürgen Philippi
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.