Tadschikistan errichtet weltweit höchsten Staudamm

Mit 335 m Höhe soll der Rogun-Staudamm in Tadschikistan die höchste Talsperre der Erde werden. Das Bauwerk entsteht am Fluss Wachsch, einem Nebenfluss des Amudarja, oberhalb des Nurek-Staudamms. Offizieller Baustart für die Talsperre mit einem 660 m langen Steinschüttdamm war der 29. Oktober 2016.

Rogun ist ein Projekt für das Guinness-Buch der Rekorde - nicht nur hinsichtlich der Größe, sondern vor allem wegen der langen Bauzeit. Geplant ist das Wasserkraftwerk mit einer Kapazität von 3 600 MW seit dem Jahr 1976. Zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs der Sowjetunion waren der Damm mit der Höhe von 40 m und ein 20 km langer Tunnel fertiggestellt. Im Jahr 1993 wurden die Bauarbeiten wegen der fehlenden weiteren Finanzierung und der Abwanderung von Fachkräften eingestellt. Ein Jahr später wurden aufgrund eines Hochwassers der Damm weggespült und der Tunnel sowie Bürogebäude überflutet.
Überhaupt kennzeichnet Zentralasien nach der Sowjet-Ära eine permanente Wasser- und Stromkrise. Im alten System hatten die fünf Länder der Region ihre Ressourcen geteilt. Die Zusammenarbeit basierte auf einem einfachen Prinzip. Drei Republiken - Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan waren reich an Energieressourcen, während die beiden anderen - Tadschikistan und Kirgisistan - reichliche Wasservorräte in riesigen Hochgebieten hatten. Sie alle mussten zusammenarbeiten -, um sicherzustellen, dass es im Frühjahr und Sommer Wasser für die Kulturen gab und Strom für alle im Winter. Dann fiel die UdSSR im Jahre 1991 auseinander und jedes Land blieb seinen Problemen überlassen. 2004 schloss die tadschikische Regierung eine Vereinbarung mit dem russischen Aluminiumkonzern Rusal, um das Projekt wiederzubeleben und fertigzustellen. Drei Jahre später jedoch wurde der Vertrag mit Rusal aufgrund unterschiedlicher Ansichten der Parteien über die technischen Parameter der Staumauer gelöst. [...]



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 01 - 2017 (Januar 2017)
Seiten: 2
Preis: € 10,90
Autor: Günter Knackfuß
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.