In Bezug auf die thermische Abfallbehandlung
wurde erkannt, dass Abfall nicht länger nur einen
Reststoff darstellt, der beseitigt werden muss, sondern
dass er vielmehr als Brennstoff zur Energienutzung verwendet werden kann.
Dieses Umdenken führte dazu, dass insbesondere an Industriestandorten, an denen Abfall als Brennstoff eingesetzt wird, die Energieversorgung gegenüber der Abfallbehandlung bevorzugt oder dieser zumindest gleichwertig gestellt wird. Durch den 'Ersatzbrennstoff ' Abfallbeziehungsweise Abfallfraktionen konnten so vermehrt fossile Primärenergieträger wie Erdgas, Heizöl oder Kohle substituiert werden. Da Abfall in seiner Zusammensetzung sehr inhomogen ist und - sowohl in den Einzelfraktionen als auch zeitlich - eine hohe Schwankungsbreite aufweist, ist beider Verbrennung damit zu rechnen, dass die Abgaszusammensetzung ebenfalls schwankt. Diese hohe Schwankungsbreite war ein wichtiger Beweggrund für den Gesetzgeber, die Emissionsgrenzwerte von Abfallverbrennungsanlagen gegenüber den herkömmlichen fossilbefeuerten Verbrennungsanlagen stärker zu reglementieren. Zu diesem Zweck wurde die Zahl der Stoffe erhöht, die überwacht werden mussten,und auch deren Emissionsniveau verschärft. Von 1980 bis 2000 kam es zu umfangreichen Veränderungen der Emissionsgrenzwerte. Die fortdauernden Reduzierungen der Emissionswerte hatten zur Folge, dass ein Großteil der Betreiber von Abfallverbrennungsanlagen die Abgasreinigungstechnik immer wieder anpassen beziehungsweise erweitern musste. Dasführte zu den mehrstufigen und sehr komplexen Anlagen, die teils heute noch existieren.
Copyright: | © Rhombos-Verlag |
Quelle: | ReSource 2017 01 (März 2017) |
Seiten: | 2 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Professor Dr.-Ing. Rudi H. Karpf |
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