Nachweis der langfristigen Wirksamkeit einer Deponiesicherung. Erste Erfahrungen mit der neuen Schweizer Abfallverordnung (VVEA)

In der Schweiz ist am 01. Januar 2016 die 'Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen' (Abfallverordnung, VVEA) in Kraft getreten, die die 'Technische Verordnung über Abfälle' (TVA) aus dem Jahr 1990 ersetzt.

Als wesentlich neues Element wurde die Verpflichtung des Deponieinhabers eingeführt, nachzuweisen, dass keine schädlichen und lästigen Einwirkungen auf die Umwelt durch die Deponie mehr zu erwarten sind. Die Behörde hat die Möglichkeit, wenn das Ergebnis des Nachweises belastbar ist, die Nachsorgezeit von 50 Jahren auf 5 bis 15 Jahre abhängig vom jeweili-gen Deponietyp zu verringern. Letztlich bedeutet dies eine erhebliche Vereinfachung der Nachsorge und eine erhebliche Reduktion der Nachsorgekosten, wenn in der Pla-nung nach dem 'Prinzip Vorsorge" die Wirksamkeit der Sicherungsmaßnahmen dauer-haft nachgewiesen wurde. Der Schlüssel hierfür ist der Nachweis der Wirksamkeit der vorgesehenen Maßnahmen über das Ende der Nachsorgezeit hinaus. Ein validiertes und verifiziertes Verfahren ist der Nachweis der Wirksamkeit mittels Emissionsgrenz-wertanalysen (EGrA). Die Nachweise beinhalten die Verknüpfung der Wirksamkeit einer bestimmten Maßnahme mit den jeweiligen Bedingungen vor Ort und den ökologischen Zielvorgaben der Genehmigungsbehörde für einen bestimmten Standort. Am Beispiel einer Schlackendeponie im Kanton Graubünden in der Schweiz wird dieses Vorgehen erläutert.



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: Praxistagung Deponie 2016 (November 2016)
Seiten: 12
Preis: € 0,00
Autor: Hansruedi Aebli
Dr. Ing. Klemens Finsterwalder
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.