Es tickt: Asbestbelastung jetzt auch in Privathaushalten

Das Problem der Luftverseuchung durch Asbest ist kein neues. Seit den 1990er-Jahren müssen immer wieder große Gebäudekomplexe aufwändig saniert werden. Doch inzwischen ist das Problem auch in kleinen Wohn- und Geschäftseinheiten angekommen und sogar der Heimwerker ist gefährdet. Die Bombe tickt nicht - sie explodiert. Tag für Tag. Und der Gesetzgeber duckt sich weg. Das ENTSORGA-Magazin sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden des Gesamtverbandes Schadstoffsanierung e.V., Christoph Hohlweck.

Foto: Jörg Mueller (18.04.2017) ENTSORGA-Magazin: Seit den 1990er-Jahren, als die Verwendung von Asbest in Deutschland verboten wurde, nehmen die Fälle spektakulärer Sanierungsvorhaben nicht ab. Jetzt sind praktisch alle Gebäude, die vor 1993 gebaut wurden, betroffen. Wie ist das zu erklären?
 
Christoph Hohlweck: Schon seit einigen Jahren wird auf Tagungen und Symposien das Thema Asbest in Spachtelmasse, Putz und Fliesenkleber intensiv diskutiert. Bis zum völligen Asbestverbot im Jahr 1993 in Deutschland wurden Asbestfasern zur 'Produktverbesserung' eingesetzt.
 
ENTSORGA: Gibt es die Sicherheit, dass Asbest in den genannten Baumaterialien seit 1993 nicht mehr verwendet wird?
Hohlweck: Grundsätzlich darf man schon darauf vertrauen, dass Fliesenkleber aus dem Baumarkt derzeit asbestfrei ist. Es ist aber auch ganz klar: Bei Importen, z.B. aus China, gibt es durchaus immer mal wieder Baustoffe, die dann plötzlich wieder asbesthaltig sind, weil in vielen Teilen der Welt Asbest bis heute ein ganz normales Rohprodukt ist...
Unternehmen, Behörden + Verbände: Kluge Sanierung GmbH, Gesamtverband Schadstoffsanierung e.V. (GVSS)
Autorenhinweis: Martin Boeckh
Foto: Jörg Mueller



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 2 - April 2017 (April 2017)
Seiten: 2
Preis: € 3,00
Autor: Martin Boeckh
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.