Erweiterung einer Talsperren-Wasseraufbereitung zur Entfernung von Algen und deren Toxinen

In der Sengbachtalsperre in der Nähe von Solingen kam es im Jahr 2013 zu einem Massenwachstum der Burgunderblutalge. Um eine Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität zu verhindern und auf ähnliche Ereignisse in Zukunft vorbereitet zu sein, entschlossen sich die Stadtwerke Solingen für eine Ertüchtigung des angeschlossenen Wasserwerkes. Diese umfasste die Einführung einer Vorfiltration sowie eine nachgeschaltete Dosierung mit Pulveraktivkohle. Die notwendigen Erkenntnisse zur optimalen Auswahl der Vorfiltration wurden u. a. im Rahmen von Pilotversuchen gewonnen.

Eine unerwartete Algenblüte im Winter 2012/13 hatte zur Folge, dass das Wasserwerk im Jahr 2013 für mehrere Wochen den Betrieb einstellen musste. Eine genaue Untersuchung der dabei aufgetretenen roten Algen ergab, dass es sich um ein deutlich sichtbares Wachstum der sogenannten Burgunderblutalge (lat.: Planktothrix rubescens) handelte. Diese mittlerweile als Bakterium klassifizierte Alge kann Toxine (Microcystin) abgeben, die mit der vorhandenen Anlage nicht entfernt werden konnten.

Die Burgunderblutalge ist eine Art fadiger Cyanobakterie oder 'Blaualge', welche unter günstigen Bedingungen (Monate mit geringer Lichtintensität und Temperaturverhältnissen - in der Regel von Oktober bis April/Mai) rote Wasserblüten bildet. Sie bildet unverzweigte Zellfäden mit einer Größe von ca.5 x 2.000 μm aus; diese sind in der Lage, für den Menschen giftige Cyanotoxine zu produzieren und auszustoßen.











Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 02 - 2017 (Februar 2017)
Seiten: 6
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Norbert Feldmann
Andreas Mokros
Andreas Holy
Martin Kahlscheuer
 
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