Entwicklung in der Deponienachsorge - Forschungs-Sickerwasseranlage im halbtechnischen Maßstab

Wasser, das Kontakt mit abgelagerten Stoffen in einer Deponie hatte, muss als Deponiesickerwasser vor der Einleitung in eine kommunale Kläranlage (Sekundäreinleitung) aufgrund von organischen Verschmutzungen und wasserlöslichen Verunreinigungen aufbereitet werden. Die anfallenden Mengen an Sickerwasser sind stark von den Jahreszeiten und dem Grad der Versiegelung der Deponie abhängig. Der Deponiebetreiber muss sich dynamisch auf die sich verändernden Parameter einstellen. Veränderungen ergeben sich auch aus der fortschreitenden Versiegelung der Deponie.

Die Deponienachsorge erfordert in unterschiedlichen Bereichen einen hohen ökonomischen sowie ökologischen Aufwand. Die Weiterentwicklung bestehender Konzepte wie die Deponiesickerwasseraufbereitung mittels biologischer Reinigung ist auf Grund des langfristigen Bestehens der Problematik, den hohen Kosten und den nicht vorhersehbar auftretenden Betriebsstörungen des Prozesses notwendig. Vielversprechende Ergebnisse der Forschung im Labormaßstab erweisen sich aufgrund der Gesetzmäßigkeiten des verfahrenstechnischer Up-Scales in der Umsetzung im industriellen Maßstab als nicht übertragbar. Des Weiteren ist die bakterielle Zusammensetzung der Biozönosen der Nitrifikation und der Denitrifikation einem stetigen Wandel unterworfen. Nacheinander durchgeführte Experimente können durch Veränderungen in der bakteriellen Zusammensetzung zu zeitaufwendig und begrenzt vergleichbar sein. Im Zuge des Projektes :metabolon wurde eine halbtechnische, zweistraßige Forschungs-Sickerwasserreinigungsanlage (HtF-SWA) aufgebaut, die sich durch einen erweiterten Aufbau an Analysen-, Mess- und Regeltechnik auszeichnet. Die unterschiedlichen Verfahrensstufen, die Ergebnisse aus dem Regelbetrieb und die Ergebnisse aus den Untersuchungen der Flockenstruktur mittels Video-Monitoring (EyeTech-Messungen) werden beschrieben und diskutiert.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2016 (November 2016)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Christoph Steiner
Prof. Dr. Astrid Rehorek
PD Dr. rer. nat. Dr.-Ing. habil. Martin Denecke
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.