Von der Kostenstelle zur Einnahmequelle: Die energieneutrale Kläranlage ist keine Vision mehr:

Anlässlich des 120-jährigen Bestehens hat die Stadtentwässerung Kaiserslautern eine Fachtagung zum Thema 'Energieneutrale Kläranlage' veranstaltet.

Foto: Stadtentwässerung Kaiserslautern (12.10.2016) Thomas Griese lobte die Kläranlage in Kaiserslautern als Vorreiter im Klimaschutz. 'Nach zehn Jahren Engagement arbeitet die Kläranlage der Stadtentwässerung Kaiserslautern seit diesem Jahr klimaneutral', so Griese. Durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen wurde der Betrieb der Kläranlage innerhalb von sieben Jahren insoweit umgestellt und optimiert, dass die für den Reinigungsprozess des Abwassers erforderliche Energie zu hundert Prozent aus Eigenproduktion abgedeckt wird. Die im Abwasser enthaltene Eigenenergie wird als Biogas aus dem Faulprozess des Klärschlamms in Blockheizkraftwerken zu Strom und Wärme umgewandelt und reicht für die gesamte Abwasserbehandlung der Stadt Kaiserslautern. Überschussstrom wird sogar ins Netz eingespeist. Die Stadtentwässerung Kaiserslautern konnte den Energieverbrauch der Kläranlage innerhalb der letzten zehn Jahre von 7.000 MWh auf 4.300 MWh pro Jahr reduzieren. Durch die Steigerung der Effizienz bei der Klärgasverstromung halten sich nun Energieerzeugung und Energieverbrauch auf der Kläranlage Kaiserslautern die Waage.
Anfang 2016 wurde eine neuartige Batterietechnik in Betrieb genommen, bei der ohne Memoryeffekt beliebig oft innerhalb von Millisekunden zwischen Be- und Entladezustand gewechselt werden kann. Die Kläranlage Kaiserslautern ist darüber hinaus die erste in Rheinland-Pfalz, die in der Lage ist, Schwankungen im bundesweiten Energienetz durch Einspeisung von sogenannter Regelenergie auszugleichen.

Unternehmen, Behörden + Verbände: Stadtentwässerung Kaiserslautern
Autorenhinweis: M. Boeckh
Foto: Stadtentwässerung Kaiserslautern



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 10 - Oktober 2016 (Oktober 2016)
Seiten: 1
Preis: € 0,00
Autor: Martin Boeckh
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.