Das in Deutschland dominierende Verlegesystem für Fernwärmeleitungen ist das erdverlegte Kunststoffmantelrohr (KMR). In der Planung und Dimensionierung neuer Trassenabschnitte werden KMR für eine erwartete Lebensdauer von wenigstens 30 Jahren ausgelegt. Grundlage dieser Lebensdauerabschätzung ist das Approximieren realer Temperaturbeanspruchungen auf eine maximale Anzahl
von äquivalenten Temperaturvolllastwechseln (TVLW). Aufgrund aktueller Entwicklungen im Strom- und Wärmemarkt und der daraus resultierenden Einsatzplanung thermischer Kraftwerke kann davon ausgegangen werden, dass Fernwärmenetze zukünftig vermehrt Temperaturwechselbeanspruchungen erfahren könnten. In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten AGFW-Forschungsvorhaben 'Technische Gebrauchsdaueranalyse von Wärmenetzen unter Berücksichtigung volatiler erneuerbarer Energien' (Förderkennzeichen: 03ET1335A) sollen unter anderem die Auswirkungen zukünftiger Beanspruchungen auf die Materialkomponenten des KMRs untersucht, Wärmenetze dadurch für zukünftige Herausforderungen qualifiziert sowie Belastungsgrenzen aufgezeigt werden.
Aktuell werden ca. 14 % des Raumwärmebedarfs in Deutschland durch Fern- und Nahwärmenetze abgedeckt. Dabei ist die Wärmeversorgung mittels Wärmenetzen verstärkt im urbanen Raum verbreitet. Nah- und Fernwärmenetze sind eine wichtige Infrastruktur, die es schon heute ermöglicht, effizient und nachhaltig die Wärmebedürfnisse der Konsumenten zu befriedigen. In einer im Jahr 2015 erschienenen Studie des AGFW - der '70/70 Strategie- Konzept und Ergebnisse' - werden die positiven Effekte eines Fernwärmeausbaus prognostiziert und es wird daraus abgeleitet, dass durch einen Ausbau der Fernwärmeversorgung in den 70 betrachteten Städten die energiepolitisch gewünschten Treibhausgasminderungsziele erfüllt werden könnten.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 04 - 2016 (April 2016) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 6,00 |
Autor: | Stefan Hay |
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