Talsperren besitzen wasserwirtschaftliche Betriebspläne, die in Abhängigkeit verschiedener Systemzustände Handlungsanweisungen für deren Steuerung darstellen. Die zum Einsatz kommenden Systemzustände können als Indikatoren bezeichnen werden, mit deren Hilfe das Wassermanagement einer Talsperre beschrieben wird. Eine Herausforderung ist es, Indikatoren zum rechtzeitigen Erkennen von Trockensituationen zu finden. Für diesen Zweck wurden Drought Indices entwickelt, die vornehmlich in der Landwirtschaft oder zum Erkennen und Einleiten von Kontingentierungen verwendet werden. Ihr Einsatz im wasserwirtschaftlichen Betrieb von Talsperren wurde untersucht und bewertet. Es hat sich gezeigt, dass sie als transparente Werkzeuge benutzt werden können, um operationell Sondersituationen zu erkennen, diese zu kommunizieren und entsprechende Vorsorge einzuleiten.
Für den Betrieb von Talsperren werden Betriebsregeln in unterschiedlichster Form aufgestellt. Anhand von Systemzuständen wird dabei geprüft und entschieden, welche Handlungen, meist in Form von Abgaben, zum aktuellen Zeitpunkt erforderlich sind. Als Systemzustände kommen i. d. R. der Wasserstand bzw. Inhalt sowie unterschiedliche Auswertungen des Geschehens im Einzugsgebiet und eventuell im Unterlauf hinzu. Ziel ist es dabei, Systemzustände mit Regeln so zu verknüpfen, dass auf veränderte hydrometeorologische Bedingungen flexibel reagiert werden kann und aufkommende Sondersituationen möglichst früh erkannt werden.
Problematisch in Bezug auf rechtzeitiger Erkennung sind dabei Trockenperioden. Wird eine Trockenperiode durch anhaltend geringe Zuflüsse nach und nach wahrnehmbar und drückt sich in sinkenden Wasserständen aus, ist bereits wertvolle Zeit für entsprechende Gegenmaßnahmen verloren gegangen. Somit lohnt es sich über weitere und möglichst vorausschauende Indikatoren für den Talsperrenbetrieb nachzudenken, besonders bei einer Klimawandel bedingten erwarteten Verschärfung von extremen hydrologischen Bedingungen.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft 06/2016 (Juni 2016) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dr.-Ing. Hubert Lohr Christina Schornberg Dr.-Ing. Christof Homann |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.
Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.
Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.