In einer Auswirkungsprognose vor dem Bau der Trinkwassertalsperre Leibis/Lichte wurden erhebliche Beeinträchtigungen ökologisch wichtiger Prozesse im Fließgewässer und in der Aue prognostiziert. Sie wurden überwiegend auf Veränderungen der Abflussdynamik zurückgeführt. Die Entwicklung einer ökologisch orientierten, dynamischen Abflusssteuerung trug wesentlich dazu bei, diese Auswirkungen während des Betriebs der Talsperre mit hinreichender Sicherheit zu vermeiden, ohne die Nutzung der Talsperre für die öffentliche Wasserversorgung einzuschränken.
Im Einzugsgebiet der Schwarza im Thüringer Schiefergebirge wurde seit den 1970er-Jahren eine umfangreiche Wassergewinnung aus Beileitungsstollen und Trinkwassertalsperren geplant, um die Städte und Ballungsräume in Ostthüringen sowie im Saaletal mit Wasser zu versorgen. Die Talsperre (TS) Leibis/Lichte war wesentlicher Bestandteil dieser Planung. Ihr Bau wurde auch nach dem Beitritt der DDR zur BRD weiterverfolgt. Die TS Leibis/Lichte wurde von 2002 bis 2005 gebaut. Ihr Probestau begann im Januar 2005. Er erreichte seinen erfolgreichen Abschluss nach dem Vollstau der TS im Jahr 2010, die Inbetriebnahme erfolgte im Januar 2012. Die TS Leibis/Lichte staut die Lichte südlich von Unterweißbach an. Diese entwässert über die Gewässer Schwarza, Saale und Elbe in die Nordsee. Das Einzugsgebiet der TS Leibis/Lichte umfasst eine Fläche von 72,2 km². Der mittlere Abfluss aus dem Einzugsgebiet beträgt 1,14 m³/s. Die Entnahme für die öffentliche Wasserversorgung beträgt im Mittel 0,50 m³/s.
Eine besondere Anforderung an die Bewirtschaftung der Trinkwassertalsperre stellt der Schutz des stromab gelegenen Vogelschutz- (SPA) und FFH-Gebietes entlang der Schwarza dar. Die Maßnahmen und Methoden zur Erfüllung der Anforderungen durch eine ökologisch orientierte, dynamische Steuerung der Wasserabgabe an den Unterlauf werden im Folgenden dargelegt und diskutiert.
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| Quelle: | Wasserwirtschaft 06/2016 (Juni 2016) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Stefan Geisen Dr. Rainer Scheibke Roland Mauden |
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