Mit Hilfe von Flutwellenberechnungen werden die Auswirkungen des hypothetischen Versagens von Staudämmen ermittelt. Diese Untersuchungen sind unter anderem die Grundlage für Evakuierungspläne und andere vorbereitende Maßnahmen des Katastrophenschutzes. Grundsätzlich gehen diese Szenarien davon aus, dass das Versagen der Stauanlage zuverlässig in einem sehr frühen Entwicklungsstadium erkannt wird. Die vorhandenen Methoden der Bauwerksüberwachung sind hierfür jedoch nur bedingt geeignet. Ein kabelbasiertes Überwachungssystem könnte Abhilfe bieten.
Im Zuge der Betrachtungen von Extremsituationen ist es notwendig, die Folgen des strukturellen Versagens der Absperrbauwerke von Talsperren hinsichtlich ihrer Einwirkungen auf die im Unterwasser lebenden Menschen und auf die dort vorhandenen Infrastruktureinrichtungen durch geeignete Methoden zu beschreiben. Hierzu werden für einen hypothetischen Bruch einer Staumauer bzw. eine angenommene Breschenbildung in einem Staudamm vereinfachende Modellansätze gewählt. Hieran schließt sich eine Berechnung der Ausbreitung der Flutwelle im Unterwasser der Talsperre an.  Wichtige Teilergebnisse dieser Untersuchungen sind insbesondere Pläne, welche die räumliche Verteilung der maximalen Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten zeigen, sowie die Angabe von rechnerischen Vorwarnzeiten. Diese Vorwarnzeiten geben bei den Szenarien für Staudammbrüche üblicherweise die Zeitdauer an, welche zwischen dem Beginn der Bildung einer Bresche im Dammkörper und dem Auftreten kritischer hydraulischer Zustände (im Zuge der Wellenausbreitung) im betrachten Bereich im Unterwasser verstreicht. Hierbei wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die Breschenbildung direkt erkannt wird und die Alarmmeldung unverzüglich erfolgt. Typische Vorwarnzeiten liegen im Bereich einiger Minuten bis weniger Stunden. 
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | 
| Quelle: | Wasserwirtschaft 06/2016 (Juni 2016) | 
| Seiten: | 4 | 
| Preis: | € 10,90 | 
| Autor: | Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Markus Aufleger Diana López  | 
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)  | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.