Die Strom zu Gas-Technologie stellt ein vielversprechendes Verfahren dar, überschüssigen Strom nach Umwandlung in Wasserstoff bzw. Methan ins bestehende Erdgasnetz einzuspeisen und so zu speichern. Die Technologie ist jedoch erst dann wirklich zielführend, wenn Anlagen automatisch auf die sich ständig ändernden Bedingungen in Erzeugung und Verbrauch reagieren können. Im Rahmen des Strom zu Gas-Projektes der Thüga-Gruppe wurde die hierfür notwendige Verknüpfung von Erzeugungsanlage und Verbraucher mit dem Speicher umgesetzt und unter Praxisbedingungen demonstriert.
Die regenerative Stromerzeugung ist aufgrund sich ständig ändernder meteorologischer Gegebenheiten stark fluktuierend und lässt sich nicht verbrauchsabhängig steuern. Der notwendige Ausgleich zwischen Stromerzeugung und -verbrauch wird mit zunehmendem Anteil erneuerbarer Energien immer schwieriger, ist jedoch entscheidend für die Gesamtsystemstabilität bei der Stromversorgung. Wie Berichte der Bundesnetzagentur (BnetzA) zeigen, muss der nicht ins Energiesystem integrierbare Überschussstrom aktuell in immer höherem Maße abgeregelt werden. Die Ausbauziele der Bundesregierung bezüglich erneuerbarer Energien sehen u. a. einen regenerativen Anteil von 40 bis 45 Prozent in der Stromerzeugung bereits im Jahr 2025 vor. Es kann davon ausgegangen werden, dass ein Ausbau der Speicherkapazitäten unausweichlich ist, um die Ausbauziele erneuerbarer Energien umsetzen zu können. Ein besonders vielversprechendes Verfahren mit nahezu unbegrenzter Speicherkapazität ist Strom zu Gas, also die Umwandlung überschüssigen Stroms in Wasserstoff bzw. Methan und die folgende Einspeisung in die bestehenden Erdgasnetze.
Doch auch solche Speicher sind erst dann wirklich zielführend, wenn sie automatisch auf die sich ändernden Bedingungen in Erzeugung und Verbrauch reagieren. Um das praktisch zu realisieren, müssen Erzeugungsanlagen und Verbraucher regelungstechnisch mit dem Speicher verbunden werden und sowohl die Steuerung als auch die Anlagentechnik schnell genug reagieren können, um lokale Strom-Überschüsse sowie -Defizite in Echtzeit ausgleichen zu können. Im Rahmen des Strom zu Gas-Projekts der Thüga Gruppe wurde diese notwendige Verknüpfung umgesetzt und auch unter Praxisbedingungen, virtuell im Livebetrieb, demonstriert.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 05 - 2016 (Mai 2016) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | B. Eng. Jakob Brendli Dr.-Ing. Bernhard Wille-Haussmann Oliver Lutz Dr.-Ing. Elke Wanke |
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