Pflastersteine erhöhen Luftqualität: Photokatalytischer Betonzusatzstoff reduziert die Luftbelastung durch Stickoxide

Schon Mitte letzten Jahres hat die EU-Kommission Deutschland wegen der jahrelang anhaltenden Überschreitung des Grenzwerts von 40 g pro Kubikmeter für den Luftschadstoff Stickstoffdioxid (NO2) gerügt. Adressat des Mahnschreibens war die Bundesregierung; die Kommunen blieben vorerst noch verschont. Ein Hightech-Straßenpflaster könnte grundsätzlich helfen.

Foto: Steag(23.05.2016) Die EU-Richtlinie 1999/30/EG vom 22. April 1999 verlangt verbindlich, dass ab Ende dieses Jahres in der Atemluft im Jahresmittel ein Grenzwert von 40 g Stickstoffdioxid/m3 eingehalten werden muss. Andernfalls können Kommunen Strafzahlungen angedroht werden. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass bei warmen Temperaturen und hoher UV-Strahlung Stickoxide die Entstehung des gesundheitsschädlichen Ozons in bodennahen Luftschichten begünstigen. Bei zu viel Stickoxiden und Ozon in der Atemluft kann es zu Lungenreizungen, aber auch zu Langzeitschädigungen der Atemorgane kommen. Stickstoffdioxid entsteht vor allem bei Verbrennungsprozessen in der Industrie und dem Straßenverkehr. Es kann aber auch direkt durch die Umwandlung von Stickstoffmonoxiden entstehen. Die Autoren der EU-Richtlinie meinen es ernst.
Geschieht nichts und werden die geforderten Maßnahmen nicht eingeleitet, kann es für die Kommunen sehr teuer werden. Können die Behörden nicht nachweisen, dass alle gebotenen Maßnahmen ergriffen wurden, können Strafzahlungen in Millionenhöhe fällig werden. Berechnungsgrundlage für Strafzahlungen ist bei Überschreitung der Grenzwerte in Ballungsräumen ein Betrag von 50.000 Euro pro Tag und Stadt...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Steag Power Minerals GmbH (Dinslaken); Kronos (Leverkusen)
Autorenhinweis: Hans-Ulrich Tschätsch, Essen, Martin Boeckh
Foto: Steag



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 05 - Mai 2016 (Mai 2016)
Seiten: 2
Preis: € 0,00
Autor: Hans-Ulrich Tschätsch
Martin Boeckh
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.