'Gut gemeint†ist nicht selten das Gegenteil von 'gut gemachtâ€. Das trifft leider auch auf politische Entscheidungen zu. Deutsche Innenstädte leiden immer stärker unter Feinstaubbelastung, und dass wir mittelfristig von fossilen Brennstoffen weg kommen müssen, ist richtig. Doch die Elektromobilität mit einer 4.000-Euro-Prämie zu puschen, ist nicht der richtige Weg. Der Steuerzahler darf mit einer satten Milliarde dafür aufkommen, dass sich Autofahrer über eine Kaufprämie für ihr Elektrofahrzeug freuen dürfen und auch neue Ladestationen errichtet werden. Damit subventioniert er die Stromerzeugung, die in Deutschland noch immer zu mehr als der Hälfte auf Kohle- und Gas beruht. Erst, wenn gewährleistet wäre, dass der Elektromobilist seinen Strom auch regenerativ erzeugt oder erzeugen lässt, könnte das Ganze Sinn machen. Von ungelösten Recyclingproblemen bei Stromspeichern sei an dieser Stelle gar nicht die Rede.
(23.05.2016) Kritik an der Fördermaßnahme gibt es reichlich. Wirtschaftsfachleute, Industrievertreter sowie Umweltschützer haben erhebliche Zweifel an der Maßnahme. Das sagt das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) ebenso wie der Wirtschaftsweise Christoph Schmidt oder der Verband der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) und der Autozulieferer Bosch. Auch die Umweltschutzorganisation BUND monierte das 'Milliardengeschenk†an die Branche. Aber es ist nicht das einzige Beispiel von 'Greenwashingâ€.
In diesem Heft widmen wir uns einer Recyclingidee, die aus den USA zu uns herüberschwappt. Das amerikanische Unternehmen TerraCycle packt den umweltbewussten Konsumenten dort, wo er sich am liebsten packen lässt - bei seinem Umweltgewissen. Der Deutsche hält sich dann für besonders umweltbewusst, wenn er Wertstoffe trennt -zumal das wesentlich schmerzfreier ist als Verzicht oder höhere Anschaffungskosten für umweltgerechtere Produkte. Das Geschäftsmodell von TerraCycle ist so bestechend wie einfach...
Copyright: | © Deutscher Fachverlag (DFV) |
Quelle: | Nr. 05 - Mai 2016 (Mai 2016) |
Seiten: | 1 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Martin Boeckh |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
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Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
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Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.