Stille Ressourcen - Grünschnittpotenziale auf Siedlungs- und Verkehrsflächen

Vor dem Hintergrund der Verknappung fossiler Ressourcen sowie klima- und umweltpolitischer Zielsetzungen wird weltweit ein Umsteuern der Energiepolitik hin zum Einsatz regenerativer Energien forciert. Die Europäische Union hat sich hierzu aus Gründen der Versorgungssicherheit und des Klimaschutzes ein wichtiges Ziel gesetzt. Bis zum Jahr 2020 sollen 20 % des Primärenergiebedarfs mit erneuerbaren Energieträgern abgedeckt werden .

Deutschland verfolgt mit der Substitution von 25 30 % des Primärenergiebedarfes bis zum Jahr 2020 durch erneuerbare Energien sogar eine ambitioniertere Zielsetzung. Die Novellierungen des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sowie Förderprogramme des Bundes und der Länder schaffen hierzu die Rahmenbedingungen zur Zielerreichung. Neben der Nutzung von Wasserkraft, Solar- und Windenergie nimmt auch der Anteil der energetischen Biomassenutzung stetig zu. Gegenwärtig wird durch die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energie-Statistik (AGEE-Stat) ein Anteil von 11,6 % am Primärenergieverbrauch den erneuerbaren Energien zugeordnet, welcher überwiegend durch feste/gasförmige Biomasse (anteilig 57 %) abgedeckt wird.

Die Nutzung von Bioenergie soll gemäß Biomasseaktionsplan weiter ausgebaut werden. Die technisch nutzbaren Potenziale sind vorhanden, aber ebenso begrenzt. Der Großteil der erforderlichen Biomassen wird durch forst- und landwirtschaftliche Maßnahmen bereitgestellt. Die Bestimmung und Erschließung Reststoffen und Abfällen biogenen Ursprungs, also zu großen Teilen noch unerschlossenen Potenzials, wird zukünftig vermehrt in den Fokus rücken, da Nutzungskonkurrenzen (Nahrungsmittelproduktion und stoffliche Nutzung) nahezu ausgeschlossen werden können. Im Kontext einer regionalen Wertschöpfung können diese heimischen Biomassepotenziale erfasst werden und anteilig zur Substitution fossiler Energieträger verwendet werden.

Eine wesentliche Säule, und deshalb Gegenstand der Untersuchungen, ist die energetische Nutzung des Grünschnittpotenzials. Dieses wurde innerhalb einer Modellregion für Siedlungs- und Verkehrsflächen sowie Wasserflächen berechnet und vor dem Hintergrund einer energetischen Nutzung mit zuständigen Akteuren kommuniziert.



Copyright: © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft
Quelle: 9. Biogastagung: Anaerobe Biologische Abfallbehandlung (September 2013)
Seiten: 9
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Axel Zentner
 
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