Das Einzugsgebiet der Emscher umfasst den Kernbereich des ehemaligen Industriereviers 'Ruhrgebiet' mit Großstädten wie Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen, Essen, Oberhausen und Duisburg. Mit einer Bevölkerungsdichte von ca. 2 700 Einwohnern/km² ist die Emscherregion einer der größten und dichtest besiedelten Ballungsräume in Europa. Seit Einsetzen des industriellen Zeitalters hatten die Ansprüche des Bergbaus und seiner Begleitindustrien Vorrang vor den Belangen von Natur-und Umweltschutz.
Die Entwässerungsprobleme der Boomregion Emscherzone im späten 19. Jh., die durch Senkungen infolge des Steinkohlenbergbaus verschärft wurden und sogar zu Seuchen führten, konnten seinerzeit nur durch die Nutzung der Emscher und der meisten ihrer Zuläufe als offenes Schmutzwasserlaufsystem gelöst werden. Nach dem Auslaufen bzw. der Abwanderung von Bergbau und Schwerindustrie wird der Region mit der Umgestaltung ihrer Abwasser-Infrastruktur sowie der Revitalisierung der Emscher und ihrer Zuläufe nicht nur ein Stück Natur zurückgegeben, sondern es werden auch vielfältige Möglichkeiten für Erholung und Freizeit am Wasser geschaffen. Der aktuelle Umbau des gesamten Emschersystems ist das wohl größte wasserwirtschaftliche Gesamtprojekt in Europa mit einer Investition von 4,5 Mrd. Euro. Der Emscherumbau zeigt - auch vor dem Hintergrund der WRRL - beispielhaft die Bedingungen für Gewässerrenaturierungen im urbanen Raum und die Chancen ihrer ökologischen Entwicklung unter schwierigen Rahmenbedingungen. Der Erfolg der Gewässerumbaumaßnahmen wird durch ein intensives Monitoring überprüft, beispielhafte Ergebnisse werden vorgestellt.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft 12/2015 (Dezember 2015) |
| Seiten: | 5 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dr. Mario Sommerhäuser Dr. Jochen Stemplewski |
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
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Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
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Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.