Das Prinzip impulsgebender Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur wird in Schleswig-Holstein seit längerem umgesetzt. Um die Wirksamkeit von impulsgebenden Einbauten zu untersuchen und ggf. Empfehlungen zur Verbesserung abzuleiten, wurden sieben repräsentative Maßnahmenstrecken mit jeweils entsprechenden Kontrollstrecken untersucht.
Es wurden die Variabilität der Tiefe und Breite gemessen, Sohlenstrukturen kartiert und der Zustand der Sohlensubstrate sowie der Fische bewertet. Zudem wurden die Einbauten kategorisiert und mit natürlich entstandenen Holzstrukturen überwiegend naturnaher Bäche verglichen. Die seit 2008 umgesetzten Einbauten bestanden aus wechselseitigen Strömungslenkern unterschiedlicher Bauarten und unterschieden sich sowohl im Aufbau als auch in der strukturbildenden Wirkung deutlich von natürlichen Holzstrukturen. Sie führten zur Bildung von Sohlenstrukturen und erhöhten damit auch die Tiefenvariabilität. Hinsichtlich der Tiefe und Höhe der Sohlenstrukturen, der Laufentwicklung sowie des Zustandes der Sohlensubstrate und Fische war jedoch keine eindeutige Veränderung festzustellen. Es wird daher empfohlen, die Einbauten sehr viel variabler und insbesondere größer zu gestalten. Die aufgezeigten natürlichen Holzstrukturtypen sind dafür eine gute Orientierungsgrundlage.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 12/2015 (Dezember 2015) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Michael Seidel Dr. Matthias Brunke |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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