Rohstoffversorgung und Recycling - Bedeutung und Effektivität am Beispiel von Metallen

Europa und insbesondere Deutschland gelten allgemein als rohstoffarme Regionen. Zumindest für sog. Technologierohstoffe, wie Metalle, Halbmetalle und bestimmte Mineralien ist dies auch tatsächlich so. Der weitaus größte Anteil dieser Materialien wird durch Importe gedeckt. Aus den unterschiedlichsten Gründen, wie z.B. Monopolstellung von Herkunftsregionen, politische Instabilität von Exportländern, begrenzte Verfügbarkeit, usw., gelten viele dieser Materialien als versorgungskritisch.

Versorgungskritische Materialien sind heute ein großes Thema für die Ressourcen- und Abfallwirtschaft wie auch in der politischen Diskussion. Für produzierende Unternehmen stellen Materialkosten zudem i.d.R. den größten Kostenblock dar. Erstmals führte die bifa Umweltinstitut GmbH daher im Auftrage des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie (StWMET) beide Themen in einer Studie zusammen. Zunächst wurde untersucht, welche Bedarfe an versorgungskritischen Materialien die wesentlichen Branchen der produzierenden Wirtschaft Bayerns tatsächlich haben. Dabei zeigte sich, dass Massenwerkstoffe wie Aluminium oder auch Holz hier eine viel größere Bedeutung haben als viel diskutierte kritische Rohstoffe wie Seltenerdmetalle. Dann wurden die Potenziale zur Einsparung und zum Recycling dieser Materialien analysiert und ermittelt, mit welchen Maßnahmen Unternehmen die Potenziale erschließen können. Hierzu wurden die veröffentlichte Literatur und verfügbare statistische Daten ausgewertet, 40 ausführliche Interviews mit Experten aus Wirtschaft, Forschung und Beratung sowie zwei Workshops durchgeführt. Der folgende Beitrag stellt zunächst speziell die Bedeutung und Effektivität des Recyclings am Beispiel von Metallrohstoffen dar. Anschließend werden am Beispiel von Geräten aus der Informations- und Kommunikationstechnik exemplarisch Metallverluste in typischen Recyclingketten sowie verbleibende Recyclingpotenziale diskutiert. Hierzu werden Ergebnisse aus weiteren bifa-Projekten sowie aus der Literatur herangezogen.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Recycling und Rohstoffe 8 (2015) (Juni 2015)
Seiten: 13
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rommel
Dr. Siegfried Kreibe
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.