Im Jahr 2010 hat die Europäische Union die Platingruppenmetalle (PGM) als kritische Rohstoffe eingestuft. Diese Einstufung erfolgte auf der Grundlage, dass Prognosen zufolge sich die Nachfrage bis zum Jahr 2030 signifikant erhöhen würde und gleichzeitig ein großer Teil der weltweiten Produktion auf einige wenige Länder entfällt.
Im Fall der PGM sind dies Südafrika und Russland, welche gemeinsam etwa achtzig Prozent der Weltproduktion erbringen. Der Bedarf an PGM stieg bereits in den letzten fünf Jahren um mehr als zwanzig Prozent an und lag in 2013 bei mehr als 540 Tonnen. Dieses Wachstum kann heute nicht durch eine weitere Steigerung der Primärgewinnung ausgeglichen werden. Die mit Abstand größte Nachfrage, mit über dreihundert Tonnen PGM in 2013, besteht in dem Bereich der Fahrzeugkatalysatoren, gefolgt von der Schmuckherstellung und der chemischen Industrie. Vor diesem Hintergrund kommt dem Recycling, und insbesondere dem Recycling von Fahrzeugkatalysatoren, eine besondere Bedeutung zu.
Im Folgenden wird die Versorgungslage mit Platingruppenmetallen zusammengefasst und deren Anwendung im Fahrzeugkatalysator erläutert. Aufbauend darauf werden die weltweiten Sammelaktivitäten für Altfahrzeugkatalysatoren skizziert und ein aktuelles deutsches Projekt zur weitergehenden Aufbereitung der PGM-haltigen Katalysatorbestandteile in einem Plasmaschmelzofen vorgestellt. Dieses stellt nicht nur eine im Vergleich zur Minenproduktion ökologisch deutlich umweltgerechtere Variante der Gewinnung von PGM dar, sondern wird auch einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Rohstoffversorgung Mitteleuropas leisten.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Recycling und Rohstoffe 7 (2014) (Juni 2014) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta Dr. Friedhelm Schöne |
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