Rückgewinnung von Seltenen Erden aus Elektronikschrotten am Beispiel von Festplatten

Die Metalle der Seltenen Erden sind eigenschaftsbedingt aus einer Vielzahl von alltäglichen Gebrauchsgegenständen nicht mehr wegzudenken. Ein Beispiel hierfür sind Festplatten, in denen Neodym als Komponente in Dauermagneten zum Einsatz kommt. Neodym-Eisen-Bor (NdFeB) stellt den Werkstoff mit der höchsten bekannten Energiedichte im Bereich der Dauermagnete dar.

Der weltweite jährliche Bedarf an Selten-Erd-Oxiden für NdFeB-Magnete wird auf 26.300 Tonnen beziffert. Da Selten-Erd-Elemente in Erzen fein verteilt auftreten, ist ihre Gewinnung und Separation weiterhin als Herausforderung zu betrachten. Zudem liegen sämtliche Elemente der Seltenen Erden stets vergesellschaftet vor, es lasst sich also kein Erz finden, welches nur eines der Elemente aufweist. Aufgrund der chemischen Ähnlichkeit der Selten- Erd-Elemente gestaltet sich die Separation entsprechend aufwendig. Dies, sowie das Risiko von Versorgungsengpässen lässt das Interesse an effizienten Recyclingprozessen in den Vordergrund treten. Üblicherweise liegen die Selten-Erd-Elemente in Sekundärrohstoffen bereits voneinander separiert vor, so dass zeitintensive Trennungsschritte wie die Solventextraktion entfallen können oder deutlich vereinfacht ablaufen. In NdFeB-Magneten und entsprechenden Schrottfraktionen können neben Neodym auch Praseodym und Dysprosium in nennenswerten Gehalten vorkommen. Praseodym stellt in begrenzten Mengen kein Störelement dar, da es sich zu Neodym äußerst ähnlich verhält. Beide können gemeinsam gewonnen werden. Die Separation von Neodym und Dysprosium ist im Bereich der Selten-Erd-Solventextraktion vergleichsweise unkompliziert zu realisieren. Die Einschleusung in die primäre Prozessroute zur Metallreduktion ist vorgesehen.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Recycling und Rohstoffe 6 (2013) (Juni 2013)
Seiten: 5
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Stephanie Kruse
Dipl.-Ing. Daniel Voßenkaul
Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. Bernd Friedrich
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.