Rohstoff-Zertifizierung vor dem Hintergrund der Sorgfaltspflichten von Unternehmen in den Lieferketten von Konfliktmineralen

Die Zertifizierung von Handelsketten mineralischer Rohstoffe wird von der Deutschen Rohstoffagentur in der Veröffentlichung Rohstoff-Zertifizierung: Sorgfaltspflicht von Unternehmen in den Lieferketten von Konfliktmineralen ausführlich beschrieben und entspricht in wesentlichen Teilen dem folgenden Beitrag.

Die Zertifizierung von Rohstoffen leitet sich aus dem Bedürfnis verantwortungsbewusster Verbraucher ab, Produkte zu erwerben, deren Produktion und Handel unter Berücksichtigung bestimmter Mindeststandards erfolgten. Der Prozess der Zertifizierung umfasst dabei zunächst die Formulierung von Standards auf einer von allen beteiligten Gruppen akzeptierten Basis. Anschließend dient die Zertifizierung dazu, auf eine für den Handel und damit auch für die Verbraucher nachvollziehbare und transparente Art und Weise die Einhaltung dieser Standards zu überprüfen. Mit den integrierten Mechanismen der Zertifizierung steht Unternehmen somit ein formalisiertes Instrument zur Verfügung, das sie bei der Umsetzung ihrer Sorgfaltspflichten in den Lieferketten von Konfliktmineralen unterstützt.

Der Abbau und Handel von Zinn, Tantal (Coltan), Wolfram und Gold in Zentralafrika stehen aktuell im Fokus der internationalen Aufmerksamkeit, da sie teilweise Konflikte im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) fördern, die dort zu Menschenrechtsverletzungen führen. Die Minerale werden daher auch als Konfliktminerale bezeichnet. In weiterverarbeiteter Form finden diese Rohstoffe in der Elektronikindustrie und anderen Industriezweigen weltweit Verwendung. Das im Jahr 2010 verabschiedete Dodd-Frank-Gesetz der US-Regierung legt in seinem Artikel 1502, der sich auf Konfliktminerale bezieht, Berichterstattungsstandards für US-börsennotierte Unternehmen fest. Diese Standards fordern bestimmte Sorgfaltspflichten, die die jeweiligen Zulieferer entlang der globalen Lieferketten betreffen.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Recycling und Rohstoffe 5 (2012) (Juni 2012)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Philip Schütte
Dr. Gudrun Franken
Henri Pierre Gebauer
Ulrike Dorner
Dr. Volker Steinbach
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.

Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.