Mit der Herstellung der Granulate aus Mauerwerkbruch konnte gezeigt werden, dass sich dieses Material als Rohstoff zur Herstellung einer hochwertigen leichten Gesteinskörnung eignet. Hierbei wurde primär die thermische Erhärtung und Porosierung untersucht, alternativ dazu jedoch auch ein hydrothermaler Prozess im Autoklav.
Es kamen Ausgangsmaterialien mit für Mauerwerkbruch durchschnittlichen Ziegelgehalten von 25 bis 50 Prozent zum Einsatz, die in Voruntersuchungen ein ähnliches Sinter- und Schmelzverhalten zeigten. Eine Formgebung ist mit Aufbau- und Pressagglomeration mittels Intensivmischer, Matrizenpresse und Granulierteller möglich, wobei die Vorteile bzgl. des Handlings beim Intensivmischer lagen. Die Qualität der Granulate im Hinblick auf Stabilität der Grüngranulate und die nach dem Brand erzielte Rundheit bzw. Kornform sind bei den mittels Matrizenpresse extrudierten Granulaten am größten.
Bei den Brennversuchen konnte festgestellt werden, dass im Drehrohrofen eine gute Verarbeitbarkeit ohne Verkleben, aber mit Zunahme der Granulatgröße infolge des Blähprozesses nur in einem relativ engen Temperaturbereich möglich ist. Ursache könnte das kurze zweite Sinterintervall der eingesetzten Materialien sein, das bereits mittels Heiztischmikroskopie nachgewiesen wurde. In weiteren Untersuchungen sollen auch Materialien mit anderen Ziegelanteilen bzw. einem breiteren Sinterintervall getestet werden, um diese These zu bestätigen oder zu widerlegen.
Bei den Versuchen zur Hydrothermalerhärtung wurde bislang noch kein Porosierungsmittel eingesetzt, so dass Rohdichten unter 1.000 kg/m³ nur von den thermisch erzeugten Granulaten mit SiC als Porosierungsmittel erreicht wurden. Die Kornfestigkeit liegt im angezielten Bereich und steigt mit zunehmender Rohdichte, während die Wasseraufnahme von der Rohdichte nicht signifikant beeinflusst wird. Als Fazit ergibt sich demnach, dass sich beide Erhärtungsverfahren zur Verfestigung der Grüngranulate eignen.
Die Bewertung der Umweltverträglichkeit der Ausgangstoffe sowie der damit hergestellten Leichtgranulate zeigt, dass alle geforderten Grenzwerte eingehalten, dass heißt unterschritten werden. Die chemischen Anforderungen an eine Verwendung als leichte Gesteinskörnung werden erfüllt.
| Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
| Quelle: | Recycling und Rohstoffe 5 (2012) (Juni 2012) |
| Seiten: | 26 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Alexander Schnell Professor Dr.-Ing. habil. Anette Müller Dr. Katrin Rübner Prof. Dr.-Ing. Horst-Michael Ludwig |
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.